Beobachtung der Bundesbank

Verbraucher zahlen in Corona-Krise häufiger kontaktlos

04.05.2020
In der Corona-Krise bezahlen nach Angaben der Bundesbank immer mehr Menschen in Deutschland ihre Einkäufe kontaktlos mit Giro- oder Kreditkarte.
Per Smartphone bezahlen: In der Coronavirus-Krise wurde das elektronische Zahlen häufiger genutzt.
Per Smartphone bezahlen: In der Coronavirus-Krise wurde das elektronische Zahlen häufiger genutzt.
Foto: Pressmaster - shutterstock.com

"Auch die Nutzung des SmartphonesSmartphones an der Kasse ist inzwischen Alltag", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Burkhard Balz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ein Grund für den Trend sei, dass die Kreditwirtschaft das Limit für kontaktlose Zahlungen mit Karte - ohne PIN - von 25 auf 50 Euro verdoppelt hat. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Beim kontaktlosen Bezahlen müssen die Käufer Ihre Plastikkarten nicht in ein Lesegerät stecken und an dem Terminal eine PIN eingeben, sondern brauchen die Karte oder das Smartphone nur an das Terminal halten.

Einer Bundesbank-Umfrage zufolge haben im April 2020 etwa 43 Prozent der Menschen ihr Zahlungsverhalten verändert. Anfang des Monats waren es nur 25 Prozent. "Von denen, die etwas änderten, zahlen jetzt 68 Prozent häufiger kontaktlos mit Karte", sagte Balz.

Europäische Systemsouveränität wichtig

Der Vorstand sagte, er wünsche sich mehr Tempo bei der Entwicklung eines europäischen Bezahlsystems fürs Handy. "Manchmal erscheint es mir, als ob manche erst jetzt aufwachen", sagte Balz. Er zeigte sich aber zuversichtlich. "Die Pandemie unterstreicht ja auf vielen systemrelevanten Feldern die Bedeutung einer europäischen Systemsouveränität." Bisher dominieren chinesische und US-Anbieter den Markt.

Balz betonte, dass hierzulande ausreichend Barmittel vorhanden seien. "Wir haben auch in Deutschland einige Tage lang zu Beginn des Lockdowns eine erhöhte Nachfrage nach Bargeld registriert", sagte er. "Das hat sich aber sehr schnell wieder gelegt, als deutlich wurde: In Deutschland wird das Geld nicht knapp. Die Bundesbank war und ist jederzeit auszahlungsfähig." (dpa/rs/rw)

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