Handel und Pharma sind die wichtigsten Einsatzbereiche

Verpackungs­industrie setzt auf RFID

11.08.2004
Von Michael Kallus
2010 werden Unternehmen zehn Milliarden US-Dollar in RFID investieren. Über die Hälfte der Verpackungshersteller glaubt, dass RFID bereits in diesem Jahr ein "wichtiger geschäftlicher Treiber" sein wird. Das zeigt eine Umfrage der Unternehmensberatungen Capgemini und Packaging Strategies.

Radio Frequency Identification (RFID) wird in der ersten Welle ihrer Einführung bis 2010 vor allem den Einzelhandel betreffen. Das glauben 58 Prozent der befragten Verpackungshersteller. An zweiter Stelle steht die Gesundheits- und Pharmaindustrie mit 31 Prozent. Hier versprechen sich die Befragten vor allem eine höhere Sicherheit bei verschreibungspflichtigen Medikamenten sowie niedrigere Verluste an den Graumarkt.

Packaging Strategies rechnet damit, dass sich der Einsatz von RFID in drei Phasen vollziehen wird. Viele Unternehmen werden zunächst Pilotprojekte durchführen und dann die Struktur ihrer Supply-Chain-Kette anpassen. In der dritten Phase werden sie die RFID-Integration endgültig umsetzen.

Vorreiter ist die Supermarktkette Wal-Marts, die bis Anfang 2005 bei den 100 wichtigsten Lieferanten RFID-Tags für Umverpackungen und Paletten einsetzen will. Über die Hälfte der Befragten erwarten, dass dieses Projekt eine Sogwirkung für die Branche haben wird.

Verbesserte Logistik und Produktverfügbarkeit

Für den Nutzen auf Seiten des Handels gehen die Meinungen etwas auseinander: 39 Prozent glauben, die verbesserte Warenumschlagshäufigkeit sei das beste Argument für RFID, während ein Drittel günstigere Logistikkosten anführen. Für die Hersteller, so ein Drittel der Befragten, bringe RFID in erster Linie bessere Marketingdaten. Immerhin 17 Prozent glauben, dass die Produzenten keinen Nutzen aus RFID zögen, da es sich lediglich "um eine neue Form des Strichcodes" handele.

Für die Verbraucher sehen 51 Prozent der befragten Verpackungsspezialisten den größten Nutzen von RFID für die nächsten zwei bis drei Jahre in der besseren Produktverfügbarkeit im Einzelhandel. Nur 19 Prozent glauben an günstigere Produkte durch geringere Produktions- und Lieferkosten.

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