CIO von Luther

Videokonferenzen: Business Case ist nicht alles

17.12.2012
Von Nicolas Zeitler

Ob auf den großen Bildschirmen des Videowagens oder in den manchmal ruckelnden Videofenstern auf den Notebook-Bildschirmen: Andreas Gäbisch beobachtet, dass die Kommunikation besser geworden sei, seit sich die Luther-Kollegen bei internen Besprechungen nicht nur hören sondern auch sehen. Zum Beispiel findet der monatliche Team-Call, an dem unter anderem auch der IT-Mitarbeiter vom Büro in Singapur teilnimmt, jetzt per Videokonferenz statt. "Das schafft eine ganz andere Atmosphäre. Man sieht Gestik und Mimik des Gegenübers und macht schneller mal einen lockeren Spruch", sagt der CIO.

Sicherheit vs. Geschwindigkeit in China

Solche eher weichen Ergebnisse, daraus macht Gäbisch keinen Hehl, sind ihm genauso wichtig wie mögliche Reisekostenersparnisse. Der CIO sagt: "Ausschließlich tolle Business Cases zu berechnen, ist ein großer Fehler bei solchen Projekten."

Was die Sicherheit von Videokonferenz-Systemen angeht, hat Andreas Gäbisch als IT-Verantwortlicher einer Anwaltskanzlei keine speziellen, höheren Anforderungen als andere Unternehmen. "Die Ports der Bridge, die die Kommunikation zwischen mehreren Teilnehmern ermöglicht, sind nur geöffnet, wenn eine Konferenz durchgeführt wird. Zu anderen Zeiten kann sie niemand kompromittieren. Das ist ein sehr guter Sicherheitsmechanismus.", sagt er.

Auch im Ausland die nötige Bandbreite für Videokonferenzen sicherzustellen ist aus Sicht von Andreas Gäbisch in den meisten Fällen kein Problem. Mancherorts dauere es eben einige Zeit, bis Telekommunikationsanbieter Leitungen mit der gewünschten Geschwindigkeit zur Verfügung stellen.

Speziell in China lassen sich die Ziele Sicherheit und Geschwindigkeit schwer vereinbaren - was Gäbisch demnächst beschäftigen wird, weil das Luther-Büro in Shanghai an die Videokonferenz-Infrastruktur angebunden werden soll. "Verschlüsselt man in China Datenströme so gut wie möglich, leidet das Tempo erheblich, egal wie dick die Leitungen sind", berichtet er aus Erfahrung. "Lässt man dagegen alles offen, stimmt die Geschwindigkeit." Ein Umstand, der zu Kompromissen zwinge, meint der CIO.

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