Selbst auferlegter Erwartungsdruck lähmt

Viele Manager haben Angst

30.03.2009
Von Karsten Langer

mm.de: Das ist ungesund und fürs Unternehmen gefährlich.

Sollmann: Die meisten Manager haben keinen Zugang zu ihrer körperlichen und seelischen GesundheitGesundheit. Auch dies bestätigt die Studie der EKD. Wenn es Stress gibt, läuft der Manager weiter bis zum Exzess. Irgendwann bricht das System zusammen, und der BurnoutBurnout ist noch das harmloseste Symptom körperlicher und seelischer Verletzungen. Alles zu Burnout auf CIO.de Top-Firmen der Branche Gesundheit

Angst davor, ein Vorbild sein zu müssen

mm.de: Wie können sich Manager dieser Dynamik entziehen?

Sollmann: Viele Manager haben Angst. Angst davor, ein Vorbild sein zu müssen, an vorderster Front zu stehen, Unsicherheit oder gar Ohnmacht zeigen zu müssen, das heißt: angreifbar zu sein. Führungskräfte denken, sie müssten immer alle Erwartungen erfüllen und erfolgreich sein. Tatsächlich lähmt die Angst und verhindert einen dringend nötigen Perspektivwechsel. Spätestens jetzt in der Krise funktioniert das aber nicht mehr. Heute ist es wichtiger, Farbe zu bekennen und zu sagen: "Ich weiß auch nicht, was morgen kommt. Aber lasst es uns trotzdem anpacken." Viele Führungskräfte können das nicht, das muss sich ändern.

Ulrich Sollmann arbeitet als Kommunikationsexperte, Managementcoach und Politikberater. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Körperpsychotherapie, Beratung und Coaching von Führungskräften in Bezug auf ihre berufliche Rolle und Analyse, Kommunikation und Gestaltung der medialen Inszenierung von öffentlichen Personen, Politikern, Topmanagern und Unternehmen. Zu seinen Kunden zählen unter anderem Daimler, die Deutsche Bank, RWE und die Vereinten Nationen.

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