Markt wächst zu langsam

Virtualisieren - oder Geld verbrennen

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Am Thema Virtualisierung lässt sich zudem erneut die Grundsatzdiskussion über die Rolle der IT ablesen: Gilt die IT als Erfüllungsgehilfe und möglichst gering zu haltender Kostenfaktor oder als "Business Enabler", der den Unternehmen zu mehr Agilität, Flexibilität und besserer Reaktionsfähigkeit verhilft? Die deutschen CIOs schlagen sich auf die Seite der Kostenwächter: Auf die Frage nach den wichtigsten Vorteilen der Server-Virtualisierung stehen bessere Auslastung der Hardware und IT-Ressourcen, geringerer Platzbedarf und Kosteneinsparung auf den vorderen Rängen. Erst danach folgt die größere Flexibilität der IT. Kürzere Reaktionszeiten und die verbesserte Verfügbarkeit von Geschäftsprozessen kommen erst am Ende der Liste vor - noch nach Optimierung der Energiekosten und leichterer Portierbarkeit von Applikationen.

CIOs schauen nur auf Kosten

Accenture-Mann von Donop sieht allerdings keine unüberwindbaren Hindernisse: "Grundsätzlich sind alle Probleme der Virtualisierung lösbar. Um die Vorteile auszuschöpfen, müssen Unternehmen aber mehr Zeit, Geld und Ressourcen investieren, als ein oberflächlicher Blick oder die Versprechen der Hersteller vermuten lassen." Laut IDC-Analyst Meyer ist das größte Hemmnis einer großflächigen Virtualisierung aber nicht monetärer Natur: "Virtualisierung ist reifer geworden - aber das ist noch nicht in den Köpfen aller IT-Verantwortlichen angekommen."

Letztlich werden es für von Donop aber die Kosten sein, die der Virtualisierung auch in Deutschland zum Durchbruch verhelfen: "Die CIOs stehen unter immensem Druck, die IT-Kosten zu senken. Einsparvorgaben von vier bis acht Prozent jährlich sind durchaus üblich. Ohne Virtualisierung ist das überhaupt nicht zu schaffen", ist sich der Accenture-Geschäftsführer sicher.

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