Strategie für Datensicherung

Virtualisierung braucht andere Tools

23.12.2010
Von Hartmut  Wiehr

Wenn Virtualisierung dennoch eingesetzt werde, erfährt das Thema Backup laut Veeam nicht die notwendige Berücksichtigung. Denn ein knappes Drittel (32 Prozent) der virtualisierten Umgebungen bleibe nach Auskunft der CIOs derzeit ungesichert. Die Ursache für diese Sicherheitslücke besteht nach Ansicht von Ratmir Timashev, President und CEO von Veeam, "in einer unpassenden Datensicherheitsstrategie vieler Unternehmen".

Timashev präzisiert: "Trotz der zunehmenden Virtualisierung haben viele Unternehmen ernste Bedenken, wenn es um die Datensicherheit geschäftskritischer Workloads geht. Das ist kein Wunder, denn dreiundsechzig Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie für physische und virtuelle Server ein und dasselbe Backup-Produkt einsetzen. Sie behandeln virtuelle Maschinen also wie physische Maschinen und schränken sich in ihren Möglichkeiten unnötig ein."

Diese Selbsteinschränkung sei das eigentliche Problem. Viele Unternehmen würden so nicht das bestmögliche Datensicherheitsniveau für ihre virtualisierten, geschäftskritischen Anwendungen erreichen. Timashev: "Wir brauchen eine für die virtuelle Welt passende Management- und Backup-Strategie. Mit eigens für virtuelle Umgebungen entwickelten Tools werden die Unternehmen nicht nur Backup und Recovery schneller und einfacher durchführen können. Sie werden die Datensicherheit auch in weiteren Punkten verbessern".

Kosten für Tools zu hoch

Die 500 Studienteilnehmer wurden auch nach den Nachteilen des Einsatzes traditioneller, für physische Server gedachter Tools in virtuellen Umgebungen befragt. Mit 51 Prozent wurden die hohen Kosten am häufigsten genannt, gefolgt von zu langsamer Wiederherstellung (40 Prozent) und dem Zwang, Software-Agenten zu installieren (ebenfalls 40 Prozent). Häufig gehe das gleichzeitige Backup mehrerer virtueller Maschinen auf einem physikalischen Server zu Lasten der Performance der Applikationen.

Viele IT-Fachleute waren laut Veeam der Ansicht, herkömmliche Datensicherungstools würden die üblichen Recovery-Prozesse wie zum Beispiel eine Wiederherstellung auf Dateiebene unnötig verkomplizieren. So stellten 66 Prozent entweder erst die gesamte virtuelle Maschine wieder her und suchten dann die nötige Datei, oder sie erstellten gleich getrennte Backups für System- und File-Level, was ebenfalls die Lauffähigkeit der Anwendungen beeinträchtigt.

Wie die Untersuchung ermittelte, bewegen die angeführten Einschränkungen bereits 61 Prozent der IT-Leiter, ihre Herangehensweise an Datensicherung in virtualisierten Umgebungen zu überdenken. Timashev von Veeam fasst zusammen: "Die Botschaft ist einfach: Unternehmen sollten aufhören, Virtualisierung als eine einfache Erweiterung der physischen Infrastuktur zu begreifen."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.

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