Green-IT, modularer Aufbau und Breitband-Anbindung

Visionen für das Rechenzentrum der Zukunft

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Hoffmanns Idee eines Rechenzentrums auf der grünen Wiese, das über Breitband an die Außenwelt angebunden ist, reflektiert dies in hohem Maße. Breitband ermöglicht den Betreibern von Rechenzentren eine ungeahnte Unabhängigkeit von der Infrastruktur. "Urbaner Raum ist teuer", so Hoffmann. "Und unser Anspruch nach Vollversorgung lässt die Strompreise explodieren." Seine Vision sieht im Gegensatz zur gegenwärtigen Realität eine eigene Stromversorgung der Rechenzentren auf Basis regenerativer Energien vor. "Eine Kombination aus Windanlagen und Solarzellen erzeugt nicht nur Strom für den Eigenbedarf, sondern kann per Einspeisung ins Stromnetz auch andere versorgen. Natürlich müssen weiterhin Generatoren und USV-Anlagen für den Notfall vorhanden sein, aber die Abhängigkeit von einem Versorger wird sicher abnehmen."

Das ist weit in die Zukunft vorausgedacht - mindestens zehn Jahre. Aber genau in solchen Zeiträumen sollte auch laut IDC in die Zukunft geschaut werden. Die Analysten geben vier Hinweise, auf die dabei nach jetzigem Stand zu achten ist.

Das Rechenzentrum der Zukunft braucht erstens ein modulares, auf Wiederholbarkeit angelegtes Design. Die Kunden werden Blaupausen für ihre Rechenzentren wieder verwenden und dabei auch verstärkt ein Gefühl vor die Vorhersehbarkeit der Operationen gewinnen. Bessere Templates werden diese Entwicklung unterstützen.

Zweitens wird skalierbare Kapazitäts-Planung zur Pflicht. Firmen werden nicht mehr den gesamten verfügbaren Raum auf einmal nutzen. Stattdessen errichten sie ihr gegenwärtig benötigtes Rechenzentrum auf einer angemessenen Zahl an Quadratmetern. Zusätzliche Fläche reservieren sie für einen künftigen Ausbau, verwenden sie allerdings bis dahin beispielsweise als Büroraum.

Drittens sollten die Firmen ein größeres Verständnis dafür entwickeln, wie ihr Data Center funktioniert. Für eine größere Vergleichbarkeit sorgt dabei die ähnliche und wiederholbare Konstruktion von Rechenzentren an verschiedenen Orten. Vorstellbar ist, verschiedene Zentren weltweit nach ähnlichem Muster einzurichten und von einem zentralen Team managen zu lassen. Als ein Beispiel-Design könnte man analog zu den bekannten Flugsimulatoren Rechenzentrums-Simulatoren entwerfen.

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