Breitband auf dem Vormarsch

VoIP verdrängt Festnetz-Telefonie

04.02.2005
Von Dorothea Friedrich
Voice over IP (VoIP) gehört in den kommenden Jahren zu den Motoren für den rasant wachsenden Breitbandmarkt. Telefonieren über das Festnetz geht zurück. Die Grenzen zwischen Fest- und Mobilfunknetz sowie Internet werden durchlässiger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little.

VoIP zählt zu den am stärksten wachsenden Segmenten im Breitbandmarkt. Bis 2010 soll sie in Deutschland mit rund 30 Prozent zu den am häufigsten genutzten Internet-Anwendungen gehören. Einen zusätzlichen Schub soll Internet-Telefonie durch Anbieter erhalten, die nicht aus dem traditionellen Telekommunikationsmarkt stammen.

Die Analysten von Arthur D. Little rechnen VoIP zu den Schlüsselbereichen für das Breitbandgeschäft. Um dieses erfolgreich voranzutreiben, müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt sein. Entscheidend seien Partnerschaften zwischen Content-Anbietern, Netzbetreibern und Internet-Service-Providern (ISPs). Mit solchen Allianzen könnten einige noch bestehende Hürden wie das Management von Urheberrechten für die jeweiligen Angebote, Internet-Piraterie und die Schaffung attraktiver Preismodelle genommen werden.

Sinkende Zugangspreise, Wettbewerb unter Infrastrukturanbietern, neue Endgeräte und Anwendungen sowie neue Inhaltsangebote sollen den Breitbandmarkt für den Anwender attraktiver machen. Auf Anbieterseite müssten jedoch bestehende StrategienStrategien für Zugangstechnologien überdacht werden. Denn neue Zugangsmöglichkeiten wie WLANWLAN und Fixed Broadband Wireless Access (MBWA) drängen auf den Markt. Alles zu Strategien auf CIO.de Alles zu WLAN auf CIO.de

Endgeräte und Home Networks

Die Analysten nennen noch weitere Kriterien für die erfolgreiche Entwicklung des Breitbandmarkts und damit von VoIP. Dazu gehören vor allem die Verbesserung und das Zusammenspiel von Endgeräten. Ohne preisgünstige und einfach zu bedienende Ausstattung wird VoIP nicht im prognostizierten Umfang wachsen.

Die Studie geht davon aus, dass die steigende Verbreitung von Breitband, verbunden mit dem Entstehen neuer Technologien, die Situation auf dem Telekommunikationsmarkt verschärfen wird. In unterschiedlichen Netzen wird es künftig ähnliche Produkte geben. Dienstleistungen überlappen sich. Telefonieren über das traditionelle Festnetz geht zurück. Die Grenzen zwischen Festnetz, Mobilfunk und Internet verwischen sich. Und führen zu einem harten Substitutionswettbewerb. Dieser bietet Unternehmen aber auch die Chance zur Umsatzsteigerung, weil Nutzer mehr Möglichkeiten zur Kommunikation und zur Nutzung von Inhalten haben.

Der "Global Broadband Report 2005" der Unternehmensberatung Artur D. Little stützt sich auf Marktforschungsergebnisse, Analysen lokaler Breitbandexperten und die Befragung von 80 führenden Unternehmen der Breitbandindustrie in 24 Ländern weltweit.

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