Gemeinsame Sprache für Digitalisierung

Volkswagen lässt Führungskräfte mit Legosteinen arbeiten

Projektteams fehlt oft eine gemeinsame Sprache für die Digitalisierung. Bei Volkswagen bauen Führungskräfte Autos mit Legosteinen zusammen, um anhand von Simulationen ein gemeinsames Verständnis für die digitale Transformation zu bekommen.

Was heißt eigentlich DigitalisierungDigitalisierung? Gerade in der Autoindustrie kann die Bedeutung vielfältig sein. Sie reicht von WLAN und Edutainment im Fahrzeug über mobile, drahtlose Update-Services bis hin zum regelmäßigen Versand von Daten an eine Werkstatt für das Monitoring. Für Führungskräfte in einem AutomobilkonzernAutomobilkonzern ist es also wichtig zu wissen, wovon konkret die Rede ist, wenn sie Digitalprojekte vorantreiben und mit ihren Teams bestimmte Ziele verfolgen sollen. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Automobil

Um das Unternehmen fit für den Wandel zu machen, lässt VW seine Führungskräfte mit Legosteinen spielen.
Um das Unternehmen fit für den Wandel zu machen, lässt VW seine Führungskräfte mit Legosteinen spielen.
Foto: Volkswagen

Ein Unternehmen weiterzuentwickeln heißt, zu wissen, woher man kommt und wohin man will. Nur wer die Vergangenheit kennt, versteht die aktuelle Marktsituation wirklich und weiß um die extremen Veränderungen. Erst auf dieser Grundlage lassen sich Diskussionen führen, die ein Unternehmen voranbringen und fit für den rasanten Wandel machen. Um das zu erreichen, haben Falk Bothe, Director Digital Transformation Office bei der Volkswagen AGVolkswagen AG, und sein Team die "Digital Transformation Simulation" für Führungskräfte entwickelt. Simuliert wird aber nicht mit VR- und AR-Brillen oder TabletsTablets, sondern mit Legobausteinen. Top-500-Firmenprofil für Volkswagen AG Alles zu Tablets auf CIO.de

Zeitreise durch 130 Jahre Autoproduktion

Die Teilnehmer erleben eine Zeitreise durch 130 Jahre Autoproduktion. Dabei werden sie mit den Organisationsprinzipien der jeweiligen Zeit konfrontiert: mit der kundennahen Einzelanfertigung in der Manufaktur, der Serienproduktion im Taylorismus, der aufkommenden Bedeutung von Software im Auto (1965 bis 2017) und der heute stattfindenden Entkopplung von Software- und Autoentwicklung, die es Kunden ermöglicht, ihre Mobilität wieder individueller zu gestalten.

Auf jeder Entwicklungsstufe werden die Teilnehmer mit einem Kurzfilm auf die Höhepunkte und die Innovationen der jeweiligen Zeit eingestimmt. Anschließend bauen sie in Gruppen Autos mit Legoklötzen nach den jeweiligen Organisationsprinzipien zusammen. Nach einer moderierten Reflexion sollen die Teilnehmer ihre eigene Situation bewerten und den Zusammenhang zwischen ihrem Unternehmen und der Digitalisierung einzuordnen lernen.

Dann wird deutlich, dass ein Unternehmen nur überleben kann, wenn es fähig ist, seine Organisation immer den neuen Marktbedingungen anzupassen. Den Teilnehmern wird allerdings keine Patentlösung vermittelt, die es ja vermutlich auch nicht gibt. Eins wird aber klar: Unternehmen können heute nur erfolgreich bleiben, wenn sie die internen Silostrukturen aufbrechen und ihre Mitarbeiter übergreifend zusammenarbeiten lassen.

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