Bälle-Hersteller John

Volltreffer ins Netz

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Neben dem guten Renommee des Programms war bei John die langjährige Partnerschaft mit der Tiroler KTW Group ausschlaggebend für die Auswahl. Nachdem das Vorgängerprodukt AMS4U in die Jahre gekommen war und KTW der Firma das neue Produkt nahe legte, griff man vertrauensvoll zu - und bereute die Entscheidung nicht.

Nach einer Inhouse-Testphase von sechs Monaten ist Semiramis nun seit Anfang Januar im Echtbetrieb im Einsatz. 40 Mitarbeiter verwenden das ERP-System für die komplette Auftragserfassung und -abwicklung ebenso wie für Auslieferung, Faktura, Artikelverwaltung, Planung und Steuerung der Fertigung, Materialwirtschaft, Lagerwirtschaft, Einkauf und Finanzbuchhaltung. Einzig das Dokumentenmanagement und der Workflow werden noch nicht verwendet. "Damit konnten wir uns aus Zeitgründen noch nicht beschäftigen", erklärt Hirth. In den nächsten Monaten sollen aber auch diese Funktionen in den Betriebsablauf eingebunden werden.

Browser-basierte Oberfläche

Den größten Vorteil von Semiramis sieht Markus Hirth im übergreifenden All-in-one-Ansatz: Alle Funktionen sind über eine Plattform nutzbar. "Semiramis deckt alles ab, da ist alles drin", schwärmt er. "Es ist eine einzige Plattform, und es gibt nur noch eine Anwendung, in die alles integriert ist. Fax, E-Mail, sogar die Vernetzung in die Office-Welt mit Word und Excel ist abgedeckt." Das senkt nicht nur Kosten für zusätzliche Programme, es erhöht auch die Effektivität und spart Zeit. Für Hirth ist dies "der Weg der Zukunft".

Die vor allem im mittelständischen Bereich kritische Anbindung an andere IT-Systeme entfällt, da sich mit Semiramis alles komplett aus einer Hand verwalten lässt. Hinzu kommt, dass das ERP-System dank der Browser-basierten Oberfläche nutzerfreundlich bedienbar ist. "Wenn man einen Webbrowser gewohnt ist, ist die Bedienung von Semiramis nicht schwierig. Das System stellt die Navigationsfunktionen ähnlich dar, wie man sie vom Surfen kennt", erklärt Hirth. Der IT-Leiter, der neben der Systemverwaltung noch für das Controlling zuständig ist, hat für alle Mitarbeiter auch die Schulung übernommen. Das war möglich, weil der Schulungsaufwand im Vergleich zu anderen Systemen sehr gering war. "Nicht zuletzt deshalb konnten wir unser Budget für die Semiramis-Einführung sehr deutlich unterschreiten", so Hirth.

Nichtsdestotrotz steckt hinter Semiramis auch ein hoher technischer Aufwand. Weil das System in Java programmiert ist, darf die Hardware nicht zu schmächtig ausfallen. Hirth: "Man braucht in jedem Fall leistungsstarke Maschinen. Der Application-Server, auf dem das Programm läuft, muss Power haben. Und auch die Clients dürfen nicht zu schwach sein. Aber das betrifft nur Hardware, die älter als drei Jahre ist." Bei der Firma John wird Semiramis auf einem Application-Server unter Linux eingesetzt. Für das Management der DB2-Datenbank ist eine AS/400 zuständig. Einsetzbar ist das ERP-System aber auf allen gängigen Plattformen, egal ob Oracle-, SQL-, Linux- oder Windows-Server.

Auch für die Fehlerbeseitigung und Weiterentwicklung der Anwendung ist gesorgt. C.I.S. stellt via Internet ein Supportcenter zur Verfügung, in das Bugs eingetragen und Anregungen für die Weiterentwicklung gegeben werden können. Hirth erzählt: "Unsere Wünsche wurden rasch im Semiramis-Standard umgesetzt, alle zwei bis drei Wochen gab es eine Aktualisierung. Bis heute hat er die Entscheidung für ein weithin unbekanntes ERP-System nicht bereut.

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