Analyse-Tools als Steuerungshilfe

Vom Dampfer zum Motorboot

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Die neu gewonnen Analyse-Möglichkeiten erlauben es, kritische Entscheidungen auf valider Grundlage zu treffen. So lassen sich einerseits Geschäftsbereiche mit Effizienzspielräumen identifizieren, in denen sich Kosten einsparen lassen. Andererseits ist schnell genug erkennbar, wenn Kapazitäten ausgedehnt werden müssen. Orlowski nennt als Beispiel den chinesischen Markt, auf dem dank der eingesetzten Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI) eine merklich steigende Nachfrage antizipiert werden konnte. Auf dieser Basis war eine bewertende Prüfung für eine Vergrößerung des Werks in Dalian rasch genug möglich. Gleichzeitig zeigte sich eine rückläufige Entwicklung bei einem Produkt in Großbritannien. Pfizer vermochte mit einem Einstellungsstopp und gekürzten Budgets für Meetings und Reisen in diesem Segment gegenzusteuern. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Das Unternehmen bedient sich der Forecasting-Tools auch, um die Auswirkungen alternativer Verkaufs- und Marketingstrategien abwägen zu können. So lässt sich vergleichen, was eine Werbekampagne etwa für ein Medikament gegen Nikotinsucht kostet und welche Verkaufszuwächse von der Kampagne zu erwarten wären. Basis der Hyperion-Forecasting-Anwendungen ist eine Kombination der Analyse alter Business-Daten mit statistischen Techniken zur Prognose künftiger Ergebnisse.

Für den Umgang mit vorausschauenden Analyse-Tools hat www.cio.com kürzlich übrigens fünf prägnante Ratschläge zusammengefasst:

  • Die Software kann neue Geschäftsfelder schaffen. Im Planungsprozess können Prognose-Tools im günstigsten Fall durchaus strategische Entwicklungen anregen.

  • Die Zukunft kann man nie wissen. "Auch der Wetterbericht liegt manchmal falsch", sagt Royce Bell, CEO von Accenture Information Management Services. Und das, obwohl die Meteorologen Daten über Jahrhunderte auswerten.

  • Ergebnisse können in die Irre führen. Zumindest dann, wenn feine Unterschiede nicht beachtet werden - wofür nicht die Software, sondern die Mitarbeiter verantwortlich sind. Cio.com nennt als Beispiel eine Umfrage eines Kreditinstituts, in der nicht exakt zwischen Haushalten und Einzelpersonen differenziert wurde.

  • Das Bauchgefühl unter Kontrolle behalten. Den harten Zahlen zum Trotz ist die Tendenz menschlich, den eigenen Instinkten und Vorurteilen zu folgen - und Analyse-Ergebnisse zu ignorieren, falls sie dem Erwarteten widersprechen. Dieser Neigung gilt es zu widerstehen.

  • Ausmisten nicht vergessen. Die besten Programme liefern nur dann die erwünschten Ergebnisse, wenn sie mit qualitativ hochwertigen Daten gefüttert werden. Das kann bedeuten, im Zweifel selektiv zu sein und nur die belastbaren Informationen in die Analyse einzuspeisen.Moving from 'Fiction-to-Fact' -- Addressing Information Overload on the Factory Floor

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