Arbeiten bei Porsche

Warum die IT-Abteilung Frauen braucht

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Selbstbewusste Frauen tun der IT gut. Diese Erfahrung hat Katerina Kourti gemacht. Bei Porsche arbeitet sie daran, neue Technologien frühzeitig für das Unternehmen nutzbar zu machen.

Katerina Kourti ist seit Mitte März wegen der Corona-Krise im HomeofficeHomeoffice. Der Wechsel fällt ihr leicht: "Eine Telefonkonferenz nach der anderen - das ArbeitslebenArbeitsleben geht weiter", berichtet Kourti. Sie ist darin trainiert, Gewohntes zu überwinden. Die 37-Jährige spricht fünf Sprachen fließend, hat international gearbeitet und dabei Grenzen ihres Studienfachs überschritten. Während ihres Studiums der Technischen Kybernetik in ihrer Heimatstadt Stuttgart hat sich die griechischstämmige Kourti damit beschäftigt, Systeme mathematisch zu analysieren, zu modellieren und zu regeln. Alles zu Home Office auf CIO.de Alles zu Karriere auf CIO.de

Katerina Kourti arbeitet im Bereich "Emerging Technologies" bei Porsche: "Einsteigerinnen in der IT sollten bewusst weibliche Stärken in ihren Job einbringen anstatt ihre männlichen Kollegen zu imitieren."
Katerina Kourti arbeitet im Bereich "Emerging Technologies" bei Porsche: "Einsteigerinnen in der IT sollten bewusst weibliche Stärken in ihren Job einbringen anstatt ihre männlichen Kollegen zu imitieren."
Foto: Porsche

Erst Startup, dann Porsche

Ihre Diplomarbeit hat sie in Mexiko geschrieben und nach der Uni einige Jahre in Athen für ein deutsch-griechisches Unternehmen gearbeitet, das Robotik und Computer-Vision-Softwaresysteme entwickelte. "Es ging zum Beispiel darum, in der Automobilproduktion per Bildanalyse Roboter-Aufgaben, die eine hohe Präzision erfordern, automatisiert zu steuern", berichtet Kourti. Der Sprung von der technischen Kybernetik zur IT war für Kourti dabei nicht allzu groß. Trotzdem sei sie im Studium nicht "die große Hackerin" gewesen, sondern vielmehr im Job "langsam in das Thema IT hineingewachsen".

Damals war sie von Griechenland aus international bei den Kunden im Einsatz, entwickelte und installierte Systeme. Schließlich kam sie für ihren damaligen Arbeitgeber nach Stuttgart zurück, machte einen kurzen Ausflug in die Startup-Szene und landete 2015 schließlich bei PorschePorsche. Dort arbeitete Kourti vier Jahre lang als Entwicklungsingenieurin am Thema Connected CarConnected Car. Dann wollte sie etwas Neues machen und fing Ende 2019 in der IT bei Porsche an. Top-500-Firmenprofil für Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Alles zu Connected Car auf CIO.de

Im Bereich "Emerging Technologies" arbeiten Kourti und ihre Kollegen aktuell daran, neue Technologien möglichst frühzeitig ins Unternehmen zu integrieren. Eine wichtige Rolle spielt auch hier die kundennahe Entwicklung. Und der Fokus über das technische Produkt hinaus auf die gesamte User Experience. "Wir bauen eine Plattform auf, die Entwicklern im Unternehmen die Möglichkeit geben soll, KI-Services schneller unter Porsche-Rahmenbedingungen nutzbar zu machen und setzen bei der Perspektive und den Bedürfnissen der einzelnen Entwickler an", berichtet Kourti.

Was Frauen in der IT leisten

Rund zehn Prozent von Kourtis Kollegen im erweiterten Team sind weiblich. Kourti ist überzeugt, dass selbstbewusste und aktive Frauen wie in ihrer Abteilung der IT guttun. "Die IT ist eine Querschnittsfunktion, wir befähigen Menschen in ganz verschiedenen Abteilungen, ihre Arbeit besser erledigen zu können." Da sei weibliche Empathie besonders wichtig, um in die Haut der Kunden zu schlüpfen. Zudem verbessern Frauen Kourti zufolge oftmals den Umgangston in Teams: "Bei hohem Stresslevel sorgt die Präsenz von Frauen in den männlich geprägten Teams oft dafür, dass der Umgangston freundlicher ausfällt."

In der IT bei Porsche fühlt sich Kourti sehr wohl: "Hier geht es eher familiär zu. Ich kann sagen, was ich denke." Für sie ist dieser offene Austausch sehr wichtig, ebenso wie die Möglichkeit, kontinuierlich zu lernen. "Stillstand finde ich demotivierend", berichtet Kourti: "Da ist es gut, dass sich in der IT bei Porsche gerade extrem viel tut." Die Design-, Ingenieurs- und Produktionsleistung hinter den Fahrzeugen des Premiumherstellers sei bekannt, aber in jedem Detail stecke auch immer mehr IT, sagt Kourti.

Tipps für IT-Einsteigerinnen von Katerina Kourti

1. Fachliches Vertrauen erarbeiten: Als Frau in der IT bekommt ihr zu Beginn vielleicht wenig Vertrauensvorschuss im Hinblick auf euer technisches Know-how. Wenn ihr dranbleibt, euch fachlich nicht weg duckt und euch das Vertrauen erarbeitet, gleicht sich das schnell wieder aus. Dies ist auch für die Männerwelt ein Lernprozess und wir als Pionierinnen wollen das berücksichtigen.

2. Darauf verzichten, Männchen zu machen: Die Kultur in der IT ist oft sehr männlich geprägt. Imitiert nicht die Männer in eurem Verhalten, sondern bleibt euch treu – etwa im Umgang mit euren Kolleginnen und Kollegen oder bei der Herangehensweise an eine Problemlösung.

3. Sich des besonderen Wertbeitrags als Frau in der IT bewusst werden: Wir sind alle am wertvollsten, wenn wir uns selbst als Person in IT-Teams einbringen, mit unserer eigenen Herangehensweise und unseren eigenen Werten. Nur so können wir echte Vielfalt auch in der IT erreichen.

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