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Was Bewerber fordern und Firmen bieten

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Zwischen den Generationen zeigen sich bei den Forderungen durchaus Unterschiede. Die "Baby Boomer" sind am anspruchsvollsten.
Zwischen den Generationen zeigen sich bei den Forderungen durchaus Unterschiede. Die "Baby Boomer" sind am anspruchsvollsten.
Foto: SuccessFactors

Die Gehaltsaufschläge gegenüber dem eigenen Ursprungsangebot bewegen sich in 43 Prozent der Fälle zwischen einem Zehntel und einem Fünftel. In 46 Prozent der Fälle fallen sie niedriger aus, ansonsten einigt man sich auf höhere Zahlungen. Hier gibt es nur eine kleinere deutsche Abweichung. Aufstockungen zwischen 20 und 50 Prozent gibt es hierzulande mit zwölf Prozent so oft wie sonst nur in Großbritannien. In Australien und Frankreich können neue Mitarbeiter nur selten hohe Gehaltsforderungen durchsetzen.

Tablets als Motivationskitzler

Dimensional Research fragte im Unterschied zu Jobbewerbern auch für die bereits angestellten Mitarbeiter über deren Forderungen nach. Besonders stark sind hier die Begehrlichkeiten nach flexibleren Arbeitszeiten, die in 47 Prozent der befragten Firmen bekannt sind. In etwa jedem dritten Unternehmen sind zudem Fragen nach Beförderung, außerordentlicher Gehaltserhöhung und Zusatzschulungen nicht unbekannt.

In der Bundesrepublik wird im Vergleich überdurchschnittlich nach einer Gehaltserhöhung und Heimarbeit gefragt. Seltener als anderswo gibt es hierzulande Forderungen nach flexibleren Arbeitszeiten und Sonderurlaub.

Insgesamt geben die Firmen zu 81 Prozent den Bitten um Schulungen und zu 73 Prozent jenen nach flexibler Arbeitszeit nach. Bei diversen anderen Forderungen zeigen sich jeweils rund zwei Drittel generös. Sobald es um mehr Geld, sind jedoch nur zwei Fünftel der Firmen großzügig.

In 49 Prozent der Firmen kommen von der Belegschaft außerdem Forderungen nach unüblichen Vergünstigungen. Vier dieser Sonderleistungen werden in 15 bis 18 Prozent der Unternehmen auch angeboten. Zwischen Sonderurlaub für ehrenamtliches Engagement und kostenlose Getränke und Mahlzeiten mischen sich hier auch Smartphones und Tablets, die den Mitarbeitern für den privaten Gebrauch überlassen werden. Daneben muten manche Vergünstigungen in einer kleinen Anzahl von Firmen etwas kurios an. Die Palette reicht von Gratismassagen über Waschservice bis hin zu unbeschränkter Urlaubszeit.

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