Aus Daten Mehrwert schaffen

Was macht ein Chief Data Officer?

Minda Zetlin ist Autorin für Business-Technologie und Co-Autorin von The Geek Gap: Why Business and Technology Professionals Don't Understand Each Each Each Other und Why They Need Each Other to Survive. Sie schreibt regelmäßig für die Medienmarken CIO und Computerworld.
Thor Olavsrud ist Senior Writer bei CIO.com und beschäftigt sich mit IT-Security, Big Data, Open-Source-Technologie sowie Microsoft-Tools und -Server-Systemen. Er lebt in New York.
Chief Data Officer (CDO) sollen sicherstellen, dass Unternehmen das Beste aus ihren wertvollsten Assets herausholen.
Der CDO beaufsichtigt eine Reihe von datenbezogenen Funktionen, die das Datenmanagement, die Datenqualität und die Entwicklung einer Datenstrategie umfassen können. Die Rolle kann zudem auch für Datenanalyse und Business Intelligence verantwortlich sein, also für Prozesse zur Gewinnung wertvoller Erkenntnisse aus Daten.
Der CDO beaufsichtigt eine Reihe von datenbezogenen Funktionen, die das Datenmanagement, die Datenqualität und die Entwicklung einer Datenstrategie umfassen können. Die Rolle kann zudem auch für Datenanalyse und Business Intelligence verantwortlich sein, also für Prozesse zur Gewinnung wertvoller Erkenntnisse aus Daten.
Foto: Andrey_Popov - shutterstock.com

Der Chief Data Officer (CDO) ist eine Führungskraft, die für die Nutzung und Governance von Daten im gesamten Unternehmen verantwortlich ist. Obwohl die Bezeichnung Chief Data Officer häufig mit CDO abgekürzt wird, sollte die Rolle nicht mit der des Chief Digital Officer verwechselt werden, der ebenfalls häufig als CDO bezeichnet wird. "Der Chief Data Officer ist eine hochrangige Führungskraft mit Business-Fokus. Sie versteht die Strategie und die Entwicklung des Unternehmens und beschäftigt sich damit, wie sie diese mit Daten untermauern kann", erläutert Caroline Carruthers. Sie ist Direktorin beim Beratungsunternehmen Carruthers and Jackson, ehemalige Chief Data Officer von Network Rail und Co-Autorin der Bücher "The Chief Data Officer's Playbook" sowie "Data-Driven Business Transformation: How to Disrupt, Innovate and Stay Ahead of the Competition".

Der Finanzdienstleister Capital One ernannte den ersten CDO schon im Jahr 2002. In den darauf folgenden zehn Jahren zogen nur wenige Unternehmen nach. Die Ernennung von CDOs hat sich in den vergangenen Jahren jedoch beschleunigt, wie eine globale Studie zum Thema zeigt, die von Strategy&, der globalen Strategieberatung von PwC, veröffentlicht wurde. Die Consultants fanden heraus, dass nur 21 Prozent der 2.500 größten börsennotierten Unternehmen weltweit derzeit einen CDO haben - jedoch wurden fast die Hälfte aller CDOs seit 2019 ernannt. Bislang konzentrierten sich viele CDOs auf die Branchen Versicherungen, Banken, Medien und Unterhaltung, Einzelhandel sowie IT/Technologie.

Hingegen ergab die Data and AI Leadership Executive Survey 2022 von NewVantage Partners, dass 74 Prozent der befragten Unternehmen Chief Data oder AnalyticsAnalytics Officers oder beides zusammen in einer Funktion ernannt haben. Der Unterschied in den Ergebnissen könnte darauf zurückzuführen sein, wo der CDO in den befragten Unternehmen angesiedelt ist. Strategy& definiert einen CDO als "eine einzelne Person auf C-Suite-Ebene oder eine Ebene darunter, die für den strategischen Ansatz des Unternehmens in Bezug auf Daten verantwortlich ist". NewVantage Partners hat eine umfassendere Sicht auf diese Rolle. Alles zu Analytics auf CIO.de

Was verdient ein Chief Data Officer?

Laut einer Gehaltsanalyse von Glassdoor liegt das durchschnittliche CDO-Gehalt bei 232.961 US-Dollar pro Jahr, wobei die Gesamtvergütung, einschließlich Boni und Gewinnbeteiligung, zwischen 142.000 und 399.000 US-Dollar pro Jahr liegt.

Wie wird die CDO-Stelle beschrieben?

Der CDO beaufsichtigt eine Reihe von datenbezogenen Funktionen, die das Datenmanagement, die Sicherstellung der Datenqualität und die Entwicklung einer Datenstrategie umfassen können. Die Rolle kann auch für Datenanalyse und Business IntelligenceBusiness Intelligence verantwortlich sein, also für Prozesse zur Gewinnung wertvoller Erkenntnisse aus Daten. Es kann aber auch sein, dass einige Datenmanagement-Funktionen in die IT-Abteilung fallen und die Analytik in die Zuständigkeit eines Chief Analytics Officers fällt - ein Titel, der nach Ansicht mancher Beobachter mit dem Chief Data Officer austauschbar ist. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

Obwohl einige CIOs und CTOs die Ernennung eines CDOs als Eingriff in ihre Zuständigkeitsbereiche sehen, sind die Grenzen laut Beraterin Carruthers klar gezogen. Demnach sind CDOs für Themenfelder wie Datenqualität, Data Governance, Master Data Management, Informationsstrategie, Data Science und Business Analytics zuständig.

CIO und CDO: Eimer meets Wasser

"Der Unterschied zwischen dem CDO und dem CIO ist meiner Meinung nach ganz klar, und ich verwende oft die Analogie zwischen dem Eimer und dem Wasser", argumentiert Carruthers. "Der CIO ist für den Eimer verantwortlich: dass er die richtige Größe hat, dass er keine Löcher hat, dass er sicher ist und dass er sich am richtigen Ort befindet." Demgegenüber sei ein CDO dafür verantwortlich, dass die Flüssigkeit, die in den Eimer fließt und aus dem Eimer kommt, an den richtigen Ort gelangt, dass sie die richtige Qualität hat und dass es sich um die richtige Flüssigkeit handelt. "Der Eimer und das Wasser funktionieren nur zusammen."

Dennoch ist die Rolle des Chief Data Officers im Moment noch etwas vage und im Fluss. Laut einer Umfrage von NewVantage Partners sind 59,8 Prozent der befragten Führungskräfte der Meinung, dass die CDO-Rolle noch im Entstehen begriffen ist und sich weiterentwickelt, während der Rest angibt, dass sich die Rolle erfolgreich etabliert hat.

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