Strategie von Orange Business Services

Was nach der Cloud kommt

06.02.2012
Von Hartmut  Wiehr

Historisch ist OBS stark gewachsen durch die Übernahme von Equant, einem weltweit ausgerichteten Netzwerkanbieter für Unternehmen. Der ehemalige Equant-Anteil macht noch immer einen Großteil des Geschäftsumfangs aus. Allerdings, wie CEO Vivek Badrinath einräumt, mit langsam sinkenden Prozentzahlen. Das liege an der zunehmenden Konkurrenz zwischen den großen weltweiten Playern, die auch über den Preis ausgetragen werde, und den geänderten Ansprüchen der Kunden, die über den Basistransport hinaus nach weiteren Dienstleistungen verlangen.

Die neue Service-Strategie von Orange

Eine äußerst starke Position besitzt Orange durch den mit Equant übernommenen Kunden SITA. Für diese Organisation der internationalen Luftfahrtindustrie, Fluggesellschaften und Flughäfen managt man weiterhin den Netzwerkverkehr und IT-Dienste. Ende letzten Jahres wurde der Vertrag mit der SITA um weitere acht Jahre verlängert. Dies gibt OBS ein relativ stabiles Standing in der Konkurrenz unter den "Big Four“.

Orange Business Services verfügt über ein Netzwerk mit sehr großer Reichweite - ideal für neue Angebote wie private Clouds.
Orange Business Services verfügt über ein Netzwerk mit sehr großer Reichweite - ideal für neue Angebote wie private Clouds.
Foto: Orange Business Services

Dennoch arbeitet man an einer neuen Service-Strategie: Mit Managed Services auf Netzwerk- und Unternehmensebene will man in Richtung Applikationen expandieren. Auf der Grundlage von Virtualisierungs- und Cloud-Technologien könne auch sein Unternehmen diesen Weg gehen, erklärt Badrinath im Gespräch mit CIO.de Drilldown VirtualisierungVirtualisierung. Der CEO sieht auch einen zunehmenden Bedarf für weitere Services, da neue mobile Geräte und der Ausbau von weltweiten Kommunikations- und Collaboration-Tools (E-Mail, File Sharing, Voice & Video) eine funktionierende Netzwerk-Infrastruktur über alle Kontinente hinweg verlangten. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Die Rechenzentren und Netzknoten von Orange Business Services sind über die ganze Welt verteilt. Doch BT, AT&T und Verizon aus der Gruppe der "Big Four" sind ähnlich gut aufgestellt.
Die Rechenzentren und Netzknoten von Orange Business Services sind über die ganze Welt verteilt. Doch BT, AT&T und Verizon aus der Gruppe der "Big Four" sind ähnlich gut aufgestellt.
Foto: Orange Business Services

Gleichzeitig will man die vorhandene Netzwerk-Infrastruktur ausbauen, um für die neuen Handelsströme, die sich mehr von Europa und USA nach Asien, Südamerika und Afrika verlagern, gerüstet zu sein. Badrinath kann sich auf die Expertise zahlreicher Analysten stützen, die vor allem Indien und China ein zunehmendes Gewicht in der Weltwirtschaft zusprechen. Und er verweist darauf, dass gerade OBS im asiatischen Raum gut verankert ist.

Stark in Asien vertreten

Wie Paul Joyce, zuständig für die globalen Orange-Rechenzentren, berichtet, habe man "Cloud operations“ schon vom indischen Standort in Gurgaon bei New Delhi aus durchgeführt. Hier könne man auch auf sehr gut ausgebildete und flexible Fachkräfte zurückgreifen – eine wesentliche Voraussetzung für solche höherwertigen Dienste. Orange Business Services, so Joyce, verstehe die notwendige Transformation als Umbau im Sinne von "Infrastructure as a Service“. Man wolle sich nicht an den verschiedenen Deutungsvarianten von "Cloud“ beteiligen. Es gehe schlicht um mehr und feiner abgestufte Dienstleistungen auf allen Stufen des IT-Stacks.

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