Expertenmeinung

Was plant Apple 2016 für iOS, watchOS, tvOS?

Mark Zimmermann leitet hauptberuflich das Center of Excellence (CoE mobile) zur mobilen Lösungsentwicklung bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe. Er weist mehrere Jahre Erfahrung in den Bereichen Mobile Sicherheit, Mobile Lösungserstellung, Digitalisierung und Wearables auf. Der Autor versteht es, seine Themen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln für unternehmensspezifische Herausforderungen darzustellen. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeiten ist er Autor zahlreicher Artikel in Fachmagazinen.

tvOS entwickelt sich zu einem Ökosystem

Apple hat mit tvOS in 2015 den Markt der Unterhaltungselektronik neu beschritten. Für eine erste Version ist tvOS sehr gut gelungen und wurde, gerade bei der AppStore Integration, auch stetig weiter gepflegt. Trotzdem fehlen Funktionen und Möglichkeiten. Die Performance ist bereits heute sehr gut, um aktuelle Spieletitel der PlayStation und Co zu unterstützen, braucht das tvOS jedoch, wiederum meiner Meinung nach, nur noch wenige Komponenten.

Ein Apple TV mit dem A8X Chip sowie ein erweitertes tvOS dürfte diesen Spielekonsolen endgültig das Leben schwer machen. Das Spielen über das Internet, sowohl für rollenbasierte Spiele als auch für Ego-Shooter, dürfte mit einer Aktualisierung von GameCenter ermöglicht werden. Das Spielen gegen Freunde, egal ob diese ein Apple TV, ein iOS Endgerät oder "nur" einen MAC haben, hebt die Möglichkeiten enorm an. Die Performance für den App Download und die Installation muss ebenfalls erhöht werden. Wartezeiten sind hier - zumindest bei mir - nicht unerheblich und störend.

Auch für die Mehrwertdienste im IoT- (Internet of Things) Umfeld sind stärkere Integrationen der bestehenden iOS-Frameworks in tvOS notwendig. Aber auch Produktivitätspotentiale sind möglich, wenn ein Entwickler für das AppleTV bereits Zugriffe für Kalender, eMail und Co erhält. Auch die Integration in MDM Szenarien muß Apple erweitern, um die Verbreitung der Geräte als Datenvisualisierungseinheiten in Unternehmen zu positionieren.

Ein im Unterhaltungsumfeld wesentlicher Faktor ist jedoch das Thema Familienutzung. Sicherlich möchte Apple mehrere Geräte verkaufen. Für ein iPhone oder ein iPad kann ich mir das, mit viel gutem Willen, noch erklären. Für eine Spielekonsole unter einem TV nicht mehr. Ich möchte hier nicht den Spielstand meines Sohnes ruinieren oder meine Musik meiner Frau aufzwingen. Eine Multiuser-Umgebung (gerne mit TouchID in der Siri Remote) ist hier zwingend notwendig.

Auch die Überführung der App-übergreifenden Suche auf die eigenen Datentöpfe (z.B. Privatfreigabe eines auf einem PC/MAC installierten iTunes) stellt für mich eine konsequente Weiterentwicklung dar.

Fazit

Ich weiß nicht, ob Sie meine Meinung teilen, oder wie Apple diese Themen sieht, bewertet bzw. angeht. Für mich ist das Jahr 2016 jedoch mit einer gewissen Erwartungshaltung an Apple versehen, die so genannten "tiefhängenden" Früchte zu ernten.

Natürlich ist für alle Plattformen noch ein Wunsch zu äußern: "Softwarequalität muß gewährleistet sein". Gerade in den iOS-Vorgängerversionen (iOS7 und iOS8) gab es hier - wieder in meiner persönlichen Wahrnehmung - einige Mängel zu verzeichnen. Mit iOS9 hat Apple jedoch angefangen, diese anzugehen. Ich hoffe, das sich dieser Trend fortsetzt.

Haben Sie noch Anmerkungen oder Features? Ich freue mich auf Ihre Kommentare.

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