Strategien


Cognitive Computing, AI, ML

Was Sie über Künstliche Intelligenz wissen müssen

27.04.2016
Von Katherine Noyes und


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Die Knotenpunkte werden auch "Neuronen" genannt und sind in mehreren Schichten angeordnet - darunter eine Eingabeschicht, über die Daten in das System gelangen, und eine Ausgabeschicht, über welche die Antworten erfolgen. Zusätzlich findet sich eine oder mehrere versteckte Schichten, auf denen das eigentliche Lernen stattfindet. Typischerweise lernen neuronale Netze durch Gewichtsveränderungen der Querverbindungen zwischen den Knotenpunkten, so Parker.

Der Begriff "Deep Learning" bezieht sich nun auf ein "tiefes neuronales Netz", nämlich eines, das eine sehr große Anzahl Neuronen in verschiedenen versteckten Schichten umfasst. Ein "flaches" neuronales Netz hingegen besteht in der Regel nur aus einem oder zwei versteckten Schichten.

Parker erklärt: "Die Idee hinter dem Deep Learning ist nicht neu, ist aber in jüngster Zeit populär geworden, weil wir heute sehr große Datenmengen besitzen und zudem schnelle Prozessoren, die erfolgreiche Lösungen für schwierige Probleme ermöglichen".

Cognitive Computing - es ist kompliziert

Cognitive Computing ist ein weiterer Unterbereich der KI/AI - ist aber nicht ganz so "einfach" zu definieren. Es ist sogar recht kontrovers.

Cognitive Computing bezieht sich laut Parker "auf Computing, das sich mit dem Begründen und dem Verstehen auf einem höheren Level beschäftigt - häufig auf eine Weise, die dem menschlichen Bewusstsein ähnelt - oder zumindest diesem nachempfunden ist." Es dreht sich typischerweise mehr um symbolische und konzeptionelle Informationen als um reine Daten- und Sensorenströme - mit dem Ziel, hochqualifizierte Entscheidungen in komplexen Sachverhalten zu treffen.

Kognitive Systeme setzen eine Vielzahl von Machine-Learning-Techniken ein, sie stellen selbst aber per se keine solche dar. Stattdessen ließen sie sich als "Komplett-Architektur aus verschiedenen KI-Subsystemen, die ineinander greifen" bezeichnen, sagt Parker. "Es handelt sich daher um einen Unterbereich von KI, der sich um kognitives Verhalten kümmert, das wir mit dem Begriff ‚Denken‘ verbinden würden als Gegenteil bloßer Wahrnehmung und motorischer Kontrolle", bringt es Dietterich auf den Punkt.

Ob Cognitive Computing aber tatsächlich ein KI-Bereich oder nur ein beliebtes Buzzword ist, ist nicht abschließend geklärt. "Cognitive ist Marketingquatsch", wettert beispielsweise Gartner-Analyst Tom Austin. "Es impliziert, dass Maschinen denken. Das ist doch Unsinn."

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