FAQ zu OpenStack

Was Sie über OpenStack wissen sollten

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Was sind die grundlegenden Komponenten?

OpenStack besteht aus mehreren Kernkomponenten, die im folgenden in einem kurzen Überblick vorgestellt werden.

Die OpenStack-Hauptkomponente ist das Compute-Modul Nova. Mit ihr werden die Instanzen der Benutzer angelegt, verwaltet und gelöscht. Das Modul kümmert sich also um die Administration der verfügbaren Rechenleistung und startet und stoppt virtuelle Maschinen. Die Maschinen werden nicht nur administriert, sondern können auch mit diversen Tools kontrolliert werden. So können etwa Nutzerzugriffe auf die zur Verfügung gestellten Ressourcen gesteuert werden. Die Komponente unterstützt die wichtigsten Hypervisoren wie Vmware, KVM, Hyper-V und Xen.

Funktionsbausteine: Die wichtigsten Komponenten von OpenStack.
Funktionsbausteine: Die wichtigsten Komponenten von OpenStack.
Foto: Openstack.org

Neutron ist die Netzwerkkomponente von OpenStack. Sie setzt Netzwerke auf, konfiguriert sie, weist sie Compute-Instanzen zu und verwaltet dafür IP-Adressen und VLANs. Die Komponente enthält Software Defined Netzworking Funktionen wie Open vSwitch oder das von Juniper angebotene Opencontrail. Es kann fast alle Switches, Router und Netzwerk-Appiances der großen Hersteller ansteuern. Ein richtig konfiguriertes Neutron lässt den Kunden einer Cloud-Umgebung seine virtuelle Netzwerkumgebung nach Gutdünken gestalten.

Was sind die wichtigsten Storage-Komponenten?

Das Thema Storage ist so komplex, dass gleich mehrere Komponenten notwendig sind, um die unterschiedlichen Aspekte abzudecken. Das Modul Swift bietet Object Storage an und ergänzt "Computing on demand" um "Storage on demand". Es stellt damit ähnlich wie Amazons Simple Storage Service (S3) ein skalierbares und redundantes Speichersystem für Daten bereit. Dazu greift es auf verschiedene Backends zurück, die die Daten letztlich speichern. Swift bildet den Teil von OpenStack, der von Rackspace stammt.

Der Block-Datenspeicher Cinder dient als persistenter Block-Level Speicher und stellt Software zur Verfügung, um einen Service aufzubauen und zentral zu managen. Physikalischer Storage kann direkt an den Cinder Server angehängt werden oder aber an Drittanbieter. Letztere können ein spezielles Cinder Plug-in nutzen, um den externen Storage zu integrieren. Cinder bringt Treiber für alle großen Storage-Systeme mit wie HP, IBM, EMC oder Hitachi.

Object Storage wie Swift erlaubt es, redundante und skalierbare Storage Cluster mit einer Größe im Petabyte-Bereich aufzubauen. Hier sollen vor allem langfristig Daten gespeichert und archiviert werden.

Der Image Dienst Glance dient der Verwaltung von Datenträger-Abbildern. Er liefert in OpenStack-Clouds fertige Images von virtuellen Festplatten aus, die Kunden für ihre VMs verwenden können. Dabei ist Glance nicht als Speicher-, sondern als Verwaltungsdienst zu sehen. Die eigentlichen Daten können in Swift liegen. Der Begriff des Image kann übrigens sehr weit gesehen werden. Der Festplatteninhalt einer Betriebssystem-Installation gehört etwa ebenso dazu wie die vollständige Konfiguration einer virtuellen Maschine. Fertige Images muss der Anbieter nicht bereitstellen, denn die können sich Kunden auch selbst in OpenStack hochladen.

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