Business-Knigge China

Was tun bei Peng?

21.07.2008
Von Michael Gatermann
Knigge würde raten: Grüßen Sie wie die Chinesen, das verschafft gleich Sympathie.
Knigge würde raten: Grüßen Sie wie die Chinesen, das verschafft gleich Sympathie.

Mancher gibt sich, man hat's geahnt, bei der Prozedur als Barbar zu erkennen und nickt nur freundlich zurück. Nicht so Brigitte Wolff. "Ich grüße wie die Chinesen mit 'Ni Hao'", sagt die Chefin und Mitbesitzerin von Management Engineers China Ltd. in Shanghai, einer Beratungsfirma mit internationaler Klientel, "als Signal, dass ich mich mit dem Land beschäftigt habe."

Brigitte Wolff hat die wichtigsten chinesischen Schriftzeichen gelernt und zeigt das bei solchen Gelegenheiten, indem sie die chinesische Seite der Visitenkarte vorliest - häufig als Frage, was Vor- und was Nachname ist.

Denn seit die Chinesen mitbekommen haben, dass ihr heimischer Brauch, zuerst den Nach- und dann erst den Vornamen zu schreiben, zu Verwechslungen führt, haben viele von ihnen angefangen, sich an die westliche Reihenfolge zu halten.

Resultat: Die Verwirrung ist komplett, weil man sich auf nichts mehr verlassen kann. "Dann frag' ich einfach nach, was Vor- und was Zuname ist, höflich und mit Respekt kann man hier alles fragen", sagt die Beraterin. Ein kleiner Anhaltspunkt: Die meisten Nachnamen sind einsilbig, Vornamen gewöhnlich zweisilbig.

So schafft Brigitte Wolff beim ersten Treffen schon etwas Sympathie - vielleicht ganz gut, denn später bei Tisch muss die Vegetarierin passen: "Ich schockiere leider manche Gastgeber, weil ich kein Fleisch esse." Schwer verständlich für ein Volk, das alles vertilgt, was sich bewegt.

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