Experiment: Verbot macht unproduktiv

Websites besser ganz sperren

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Nach dem Videoexperiment unterschied sich die Leistung der Teilnehmer erheblich. Wer vor dem roten Knopf saß und das Video nicht automatisch gesehen hat, machte im dritten Teil des Experiments dreimal so viele Fehler wie Personen aus der anderen Gruppe. Bei der Videogruppe fiel noch etwas auf: Die Teilnehmer machten im dritten Teil des Experiments, nachdem sie das Video gesehen haben, weniger Fehler als im ersten Teil.

Surfen in der Pause erlauben oder Seiten ganz sperren

Allgemein auf die Arbeitswelt bezogen bedeutet dieses Ergebnis: Wer seine Willenskraft dafür aufwenden muss, einer Versuchung zu widerstehen, macht bei nachfolgenden Aufgaben mehr Fehler. Deshalb sollten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auf keinen Fall die private Internetaktivität verbieten und ihnen aber gleichzeitig den Zugang zu den Seiten weiter ermöglichen.

Die Wissenschaftler raten, die Seiten lieber ganz zu sperren, wenn man die Mitarbeiter vom Surfen abhalten möchte. Alternativ sollten Unternehmen ihren Angestellten für einen festgelegten Zeitraum erlauben, privat im Internet zu surfen, etwa wenige Minuten pro Stunde oder während der Mittagspause.

Alessandro Bucciol (Universität Amsterdam), Daniel Houser (George Mason Universität) und Marco Piovesan (Harvard Business School) haben ihre Forschungsergebnisse als Harvard Business School Research Paper unter dem Titel Temptation at work veröffentlicht.

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