Strategien


Randstad-CIO Priebs

Wenn der Chatbot Bewerber interviewt

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Mit Enwork hat Randstad Deutschland in der Eschborner Zentrale ein Startup aus der HR-Szene im Haus, dem Räume und Equipment zur Verfügung gestellt werden. Über den Randstad Innovation Fund fördert der Konzern aussichtsreiche "HR-Techs".
Mit Enwork hat Randstad Deutschland in der Eschborner Zentrale ein Startup aus der HR-Szene im Haus, dem Räume und Equipment zur Verfügung gestellt werden. Über den Randstad Innovation Fund fördert der Konzern aussichtsreiche "HR-Techs".
Foto: Randstad Deutschland Deutschland GmbH & Co. KG

Die Newcomer spielen für Priebs eine besondere Rolle. In seiner Freizeit engagiert er sich als Mentor für Start­ups aus der HR-Szene. Mit Enwork hat Randstad Deutschland ein StartupStartup aus der HR-Szene im Haus, dem Räume und Equipment zur Verfügung gestellt werden. Unter dem Motto "Recruiting für die Netflix-Generation" offeriert Enwork eine digitale Plattform, die den gesamten Bewerbungsprozess für Kandidaten und Unternehmen verbessern soll. Alles zu Startup auf CIO.de

Jobsuchende können sich mit einem Klick bei mehreren Arbeitgebern bewerben, der Prozess von der Bewerbung bis zur Unterschrift sei dabei jederzeit transparent, verspricht der Anbieter. Unternehmen erhielten über die Plattform unter anderem personalisierte Em­pfehlungen von wechselwilligen "High Potentials" und könnten ihre Bewerbungsprozesse verschlanken. "Randstad ist jetzt 60 Jahre im Markt", resümiert Priebs. "Wir lernen viel von solchen Startups." Man gebe aber auch etwas zurück. Über den Randstad Innovation Fund habe der Konzern bislang mehr als 15 vielversprechende "HR-Techs" gefördert, darunter etwa Allyo, Brazen oder gr8people.

Darüber hinaus entwickelt Randstad eigene IT-Fachkräfte. In der You-Grow-Academy der Randstad-Tochter Tempo-Team werden akademische Quereinsteiger zu Software-Entwicklern ausgebildet. Nach einer kurzen und intensiven Ausbildung absolvieren sie einen Praxis­einsatz mit dem Ziel der Übernahme durch den Arbeitgeber. Priebs hat auf diesem Weg schon neue Talente für den Bereich Data-Analytics gefunden.

Was ein CDO können muss

Die Doppelrolle als CIO und CDO hilft ihm, Innovationen ins Unternehmen zu tragen. Priebs berichtet direkt an den CEO von Randstad Deutschland, Richard Jager, sowie an den CDO der Randstad Holding. Erst kürzlich hat der Konzern auch regionale CDOs eingesetzt. Zu Carsten Priebs Aufgaben gehört es, die Digitalchefs in den Regionen Deutschland, Österreich und Schweiz zu koordinieren. Digitale Initiativen sollen so konzernweit ausgerollt werden können. Zur Randstad-Gruppe zählen beispielsweise auch der Personaldienstleister Gulp und die Jobbörse Monster.

Die Komfortzone verlassen

Die wichtigsten Eigenschaften eines Digitalchefs sieht Carsten Priebs denn auch weniger in technischem Know-how: "Ein Chief Digital Officer muss am Puls der Zeit sein, nach draußen gehen und dauernd die Komfortzone verlassen." Dazu gehöre auch, unbequeme Fragen zu stellen und einen Kulturwandel im Unternehmen zu gestalten, der sich an Werten orientiere: "Kundenbegeisterung, radikale Innovationen und die Potenziale der Mitarbeiter erkennen."

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