Internes Networking als Führungsstil

Wer nicht netzwerkt, verliert

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Gerade jüngere Mitarbeiter vernetzten sich automatisch, meint Ong.
Gerade jüngere Mitarbeiter vernetzten sich automatisch, meint Ong.
Foto: Rido - Fotolia.com

In starren Hierarchien ist Networking schwierig und nicht gern gesehen. Auch Coach Buhl kann davon berichten. "Es gibt immer noch Unternehmen, die es nicht gern sehen, wenn Mitarbeiter Informationen austauschen", sagt er. "Das passt nun gar nicht in die heutige Zeit." Die Abläufe im Unternehmen seien inzwischen so komplex geworden, dass Netzwerken unabdingbar sei, um den Überblick zu behalten und sich eine Meinung bilden zu können. Ohne Networking sei Arbeiten heutzutage nicht mehr möglich, sagt der Coach.

So vergrault man Mitarbeiter

Überhaupt: Wer Networking bremst, vergrault Mitarbeiter. "Dass sich die Leute immer stärker untereinander vernetzen, ist ein gesellschaftlicher Trend", meint Cura-CIO Ong. "Der moderne Mitarbeiter lässt sich nicht mehr so auf hierarchische Strukturen ein." Gerade, wer mit Facebook und Co. aufgewachsen sei, der vernetze sich gerne und beinahe schon automatisch. "Das möchte ich aber nicht auf das digitale Vernetzen beschränken, sondern das passiert im Unternehmen persönlich", sagt der CIO.

Effizienteres Arbeiten durch Networking

Die Mitarbeiter bildeten einerseits themenorientierte Strukturen, die über die von der Organisation gebildeten Strukturen hinausgingen, erzählt Ong. "Selbstverständlich werden da auch Verbindungen geschaffen, die auch auf Sympathie gegründet sind", sagt er. Das kann CIO Ong nur begrüßen. Wer gern zusammen arbeitet, schafft mehr: "Ich habe festgestellt, dass das zu schnellerem und effizienterem Arbeiten führt."

Vor allem der Wissensaustausch hat für Unternehmen enorme Vorteile - daher wäre es fatal, Networking zu unterbinden. "Meine Mitarbeiter wissen bei einigen Themen genau, wen sie dafür ansprechen können. Das ist besonders hilfreich, wenn derjenige in einer anderen Abteilung sitzt", meint Ong. Da werde dann gemeinsam Mittag gegessen oder ein Kaffee getrunken und ein Problem informell besprochen. "Das läuft nicht mehr wie früher über langsame bürokratische Wege und ist auch nicht an interne Netzwerkplattformen gebunden", sagt Ong.

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