Unternehmen ignorieren Milliardenbeträge

Wert der eigenen Software oft unbekannt

14.12.2007
Von Nicolas Zeitler

Mehr als die Hälfte der Befragten ist der Ansicht, dass der korrekten Berechnung der Software-Bestände im Vergleich zu anderen immateriellen Werten zu wenig Beachtung geschenkt wird (56 Prozent). Am unzufriedensten in diesem Punkt sind die Italiener (74 Prozent), auch die US-Amerikaner bemängeln diesen Umstand überdurchschnittlich oft (58 Prozent).

Mangelndes Wissen verursacht Kommunikationsprobleme

Das mangelnde Wissen über die Software-Bestände führt dazu, dass die IT-Verantwortlichen zum Teil auch Probleme haben, deren Geschäftswert in die Vorstandsetagen zu kommunizieren. Als hervorragend beurteilt immerhin jeder Zehnte die Leistung seines Teams in dieser Hinsicht. Ein weiteres Viertel ist damit sehr zufrieden. Doch 17 Prozent der Manager sehen hier große Defizite. Den Studienautoren zufolge liegt dies zum Teil daran, dass die Kosten von Software nicht genau identifiziert werden können. Ursache ist ferner die Schwierigkeit, den finanziellen Nutzen von Computer-Programmen für das Geschäftsergebnis zu beziffern.

Diese Probleme rühren oft daher, dass der Geschäftswert von Software sich nicht nur aus einer Quelle ergibt. So tragen etwa zum Wert von Beständen an Informations-Software neben der darin steckenden Technologie auch die Mitarbeiter bei, die damit arbeiten. Diese Kombination macht es sehr schwierig, exakte Summen aufzustellen. Außerdem würde diese Aufgabe die Verantwortlichen viel Zeit kosten, die sie laut den Insead-Forschern oft nicht haben.

Conjoint-Analyse

Ein Standardverfahren zur Bestimmung des Wertes gibt es den Wissenschaftlern zufolge nicht. Allerdings verweisen sie auf drei Best Practices, die sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt haben. Zum einen sollte bei neuen Software-Projekten soweit möglich der finanzielle Nutzen erhoben werden. Hierzu könnten Firmen zum Beispiel die dank der neuen Programme eingesparten Arbeitsstunden berechnen oder Veränderungen der Transaktionskosten erheben. An nicht-finanziellen Nutzwerten wird den Firmen empfohlen, etwa den Wiedererkennungswert ihrer Marke zu beobachten. Mit in die Bewertung einfließen sollte außerdem eine Risikoabschätzung des Software-Projekts.

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