Retail IT


IDC-Studie: Online-Handel

Wie Amazon & Co. Geld verdienen

13.07.2009
Von Hartmut  Wiehr
Kunden schätzen die Flexibilität und Zeitersparnis beim Web-Einkauf. Außerdem beeinflussen Social Networks immer stärker ihre Kaufentscheidungen. Anbieter müssen mehr in die Zuverlässigkeit ihrer Internet-Plattformen investieren.

Wer in der globalen Rezession trotz allem optimistische Tendenzen sehen will, kann sich jetzt auf neue Umfragedaten und Statistiken berufen. Wie IDC in seinen Global Retail Insights berichtet, sind zum Beispiel die Umsätze von AmazonAmazon im ersten Quartal 2009 um 18 Prozent angestiegen. 150 Millionen Europäer kaufen inzwischen online ein - das entspricht 33 Prozent der europäischen Bevölkerung.Der Anstieg kann sich sehen lassen: Vor zwei Jahren waren es erst 27 Prozent, die laut Eurostat im Internet einkauften. In Großbritannien sind es sogar fast 50 Prozent der Bevölkerung, ein Anstieg um 11 Prozent. Auch in Osteuropa ist das Wachstum beträchtlich, geht allerdings von einem niedrigeren Niveau aus. Alles zu Amazon auf CIO.de

Bei Amazon hat sich das Wachstum von den MedienMedien (Bücher, CDs usw.) weg verschoben auf die mehr klassischen Produkte wie elektronische Geräte, Schuhe oder Drogerieartikel – in diesen Bereichen stieg der Umsatz sogar um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es werden generell immer mehr Kleider, Haushaltsgeräte oder Reisen über das Internet eingekauft. Top-Firmen der Branche Medien

Diese Entwicklung ist nicht mehr in erster Linie von den niedrigeren Preisen oder besseren Rabatten beim Online-Einkauf getrieben, sondern laut IDC geben 90 Prozent der Kunden an, dass sie besonders die Flexibilität und die Zeitersparnis schätzen. Die Anbieter müssen deshalb mehr in die Zuverlässigkeit ihrer Internet-Plattformen und die garantierten Transaktionsraten investieren, um den Erwartungen der Kunden zu entsprechen. Wer zulange warten muss, bis er seinen Einkauf am Bildschirm abgeschlossen hat, wird ihn wieder abbrechen oder zu einem anderen Anbieter wechseln.

IDC berichtet, dass englische Firmen, die ihre Plattformen und Einkaufsprozesse im letzten Jahr technisch auf den neuesten Stand gebracht hatten, unmittelbare Umsatzsteigerungen von 20 Prozent erreichen konnten. Wer im Internet verkaufen will, muss außerdem eine breite Palette von Zahlungsmöglichkeiten anbieten und er muss vorbereitet sein auf saisonbedingtes Ansteigen der Nachfrage (zum Beispiel in der Vorweihnachtszeit) oder problemlose Abwicklung von Kampagnen, Sonderangeboten usw.

Kunden legen überdies Wert auf verschiedene Einkaufsmöglichkeiten bei einem Anbieter: Online, im Laden, per Katalog oder auch über das Mobiltelefon. Wer alle Kriterien erfüllt, kann laut IDC so die Kundenloyalität erhöhen. 50 bis 60 Prozent der Handelsunternehmen weltweit bieten inzwischen parallele Einkaufsmöglichkeiten in Ladengeschäften und online an. Das Verkaufen nur per Katalog ist dagegen weiter rückläufig, während bereits 10 bis 15 Prozent der Händler mobile Einkaufsprozesse anbieten. IDC spricht von einem Trend zu "Omni-Social-Shopping“, da immer mehr Anbieter alle Einkaufskanäle parallel zur Verfügung stellen.

Social Networks beeinflussen immer mehr die Kaufentscheidungen, da sich viele alte und neue, potenzielle Kunden ihre Informationen über Produkte und Marken online besorgen. So hat sich DellDell sogar für TwitterTwitter (@DellOutlet) entschieden, um an der Meinungsbildung über die eigenen Produkte beteiligt zu sein. Und mit der Community "IdeaStorm“ versucht der Konzern, enttäuschte Kunden wieder zurückzugewinnen. Dell gibt an, auf diese Weise das negative Feedback im Internet um die Hälfte gesenkt zu haben. Alles zu Dell auf CIO.de Alles zu Twitter auf CIO.de

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