Ratgeber Praxis

Wie Anwender am Mobilfunk sparen



Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Sonderfall Roaming

Handy-Telefonate im Ausland sind nicht nur für Privatkunden ein Problem, sie belasten auch die Firmenkasse.
Handy-Telefonate im Ausland sind nicht nur für Privatkunden ein Problem, sie belasten auch die Firmenkasse.

Globalisierung steigert die Telefonkosten. So prognostiziert Gartner für das kommende Jahr (wenn aktuelle Reisebeschränkungen vermutlich wieder gelockert werden), dass die zehn Prozent der Mitarbeiter, die international verreisen, 35 Prozent der gesamten Mobilfunkkosten eines Unternehmens erzeugen. Besonders kostentreibend aus deutscher Sicht sind dabei Reisen in Länder außerhalb der EU oder die Schweiz. Wundermittel gibt es nicht, es hilft aber, die Anzahl der Auslandsreisen und der internationalen Handy-Telefonate zu senken, die Mitarbeiter entsprechend zu sensibilisieren und mit den Mobilfunk-Carriern spezielle Verträge für häufig bereiste Länder abzuschließen. Weniger praktikabel ist die Anschaffung einer nationalen SIM-Karte im Reiseland. Diese sorgt zwar für günstige Anrufe, wer nicht gerade über eine UC-Umgebung mit One-Numbering-Funktion angebunden ist, kann aber nicht mehr unter seiner Rufnummer erreicht werden. Auch Mietgeräte für das Ausland oder die (leider noch immer seltenen) Handys mit Dual-SIM sind nicht unproblematisch. Mit einem WLAN-fähigen Smartphone oder einem Softphone auf dem Notebook sind Geschäftsreisende zumindest in der Nähe eines Hotspots über einen VoIP-Dienstleister oder Skype erreichbar.

Noch kostspieliger als das Telefonieren ist das Daten-Roaming. Hier können bei unkontrollierter Nutzung im Ausland binnen kurzer Zeit Rechnungen von mehreren tausend Euro zusammenkommen. Gartner empfiehlt Unternehmen daher, ihren Mitarbeitern das spontane Daten-Roaming pauschal zu verbieten und die Nutzung nur mit Sondergenehmigung zu erlauben. Ist der Zugriff - etwa auf Firmen-E-Mails - im Ausland unbedingt erforderlich, sollte der E-Mail-Client entsprechend intelligent ausgewählt oder konfiguriert werden, um die abgerufene Datenmenge gering zu halten. Besonders günstig kommen Blackberry-Nutzer weg, da die übertragenen Daten über den Dienst komprimiert werden.

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