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Wie CIOs auf den Fachkräftemangel reagieren

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Thomas Ochs, Villeroy & Boch

"Der Fachkräftemangel wird Unternehmen zwingen, neben der bewusst längeren Weiterbeschäftigung von älteren Mitarbeitern - eventuell auch in flexibleren Arbeitsmodellen - viel früher als heute eine intensive Bindung zu potenziellen Nachwuchskräften aufzubauen.

Thomas Ochs
Thomas Ochs
Foto: Villeroy & Boch

Der Bindungsaufbau muss noch vor dem Studium ansetzen. Modelle wie studienbegleitende Stipendien oder duale Ausbildungskonzepte als Kombination von Studium und betrieblicher Tätigkeit werden zur Regel.

Die finanziellen Anreize und die früh einsetzende enge Kooperation führen zu einer höheren Identifikation mit dem künftigen Arbeitgeber. Damit kann sich das Unternehmen im Wettbewerb um die knappen Ressourcen einen Vorteil erarbeiten.

Zudem wird der zu erwartende Fachkräftemangel zwangsläufig zur Erhöhung der extern zugekauften Dienstleistungen führen, also zu einem steigenden Anteil von Near- und Offshoring. Einem Mangel an IT-Fachleuten in Deutschland steht ein ausreichendes Angebot an gut ausgebildeten Fachkräften mit hoher Leistungsbereitschaft in Ost- und Südeuropa sowie Indien und anderswo in Asien gegenüber.

Schon heute ergibt es wirtschaftlich meist keinen Sinn mehr, nur projektbezogen benötigte Fachkompetenz dauerhaft vorzuhalten. In Zukunft wird es für Unternehmen mit einem Ruf als wenig attraktiver Arbeitgeber unmöglich sein, ausreichend IT-Fachkräfte am Markt zu finden beziehungsweise dauerhaft zu halten."

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