Cloud Computing


Public Cloud in der Praxis

Wie CIOs ihre Entscheidung für die Public Cloud begründen

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

MetLife: Mehr Speed mit der Public Cloud

Auch beim Versicherungskonzern MetLife spielt die Public Cloud für die IT-Infrastruktur eine zentrale Rolle. Vorteile bezüglich Geschwindigkeit und Agilität waren die wichtigsten Gründe für den Schritt in die Cloud, erläutert Chief Technology Architect Alex Seidita. Er nutzt unter anderem Microservices auf Microsofts Azure-Plattform, um Call-Center-Funktionen und die hauseigene "Infinity"-Anwendung bereitzustellen. Versicherungskunden können damit Fotos, Dokumente oder Videos speichern. Über Automation-Prozesse ergäben sich für das Unternehmen aber auch Kostenvorteile.

Der Versicherungskonzern MetLife nutzt Microservices und Microsofts Azure-Cloud, um Anwendungsfunktionen bereitzustellen.
Der Versicherungskonzern MetLife nutzt Microservices und Microsofts Azure-Cloud, um Anwendungsfunktionen bereitzustellen.
Foto: Osugi - shutterstock.com

Der Zeitaufwand, eine virtuelle Maschine aufzusetzen und in Betrieb zu nehmen, habe sich um 83 Prozent verringert, so der Manager. Ähnlich wie GE greift auch MetLife auf die Dienste mehrerer Cloud-Anbieter zurück. So bezieht der Versicherer etwa Disaster Recovery as a Service aus IBMs Cloud. Seine Teams hätten bei der Arbeit mit den hochentwickelten Cloud-Plattformen viel über den IT-Betrieb gelernt, resümiert Seidita. Sie nutzten die Erkenntnisse und Best Practices inzwischen auch dafür, interne IT-Prozesse mithilfe von Automationstechniken zu verbessern.

Empfehlungen für CIOs

Vor allem CIOs in stark regulierten Branchen rät Seidita, gründlich zu prüfen, welche Softwaredienste sich für ein Auslagern in die Cloud eignen. MetLife hat dazu ein umfassendes "Cloud-fit Assessment" ins Leben gerufen. Mit Blick auf regulatorische und Security-Anforderungen wurde bewertet, welche Anwendungen sich migrieren und welche neuen Apps sich künftig gleich auf einer Cloud-Plattform entwickeln lassen.

Bank of America: Anwendungsmodernisierung in der Cloud

Lange hatte die Bank of America mit einem Cloud-Engagement gezögert. Unterm Strich rechne sich die Cloud nicht, war noch vor gut einem Jahr aus dem Finanzinstitut zu hören. Man setze stattdessen inhouse auf ein Software-defined Network (SDN). Einige Monate später überraschte die Bank dann die Branche und schloss umfangreiche Cloud-Verträge sowohl mit Microsoft als auch mit OracleOracle. Alles zu Oracle auf CIO.de

Die Anwendungsmodernisierung, ein zentraler Bestandteil der digitalen Transformationsstrategie, findet künftig in der Microsoft-Azure-Welt statt. Im Zuge des Microsoft-Deals wechseln ferner 200.000 Mitarbeiter auf Office 365. Im Backend nutzt die Bank zudem Oracles ERP- und Financials-Services aus der Cloud.

Empfehlungen für CIOs

Als ausgesprochen konservatives Unternehmen lege die Bank of America großen Wert auf Security, berichtet Chief Operations and Technology Officer Cathy Bessant. So habe man etwa die Sicherheit von virtualisierten Systemen "dramatisch" verbessert. Dennoch bleibe man vorsichtig, wenn es um die Public Cloud gehe. Schließlich lasse sich nie mit Sicherheit sagen, welche Anwendungen dort direkt neben den eigenen betrieben würden.

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