Cloud Computing


Public Cloud in der Praxis

Wie CIOs ihre Entscheidung für die Public Cloud begründen

Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Merrill Corporation: Management-Tool spart Cloud-Kosten

Auch die US-amerikanische Merrill Corp. setzt im Rahmen ihrer digitalen Transformation verstärkt auf Cloud-Services. Der Dienstleister stellt seinen Kunden virtuelle Hosting-Räume zur Verfügung, wo sie kritische Informationen wie etwa Merger- und Acquisitions-Dokumente sicher aufbewahren können. CTO Brad Smuland setzt dabei zunehmend auf Public-Cloud-Dienste von Microsoft Azure.

Schon jetzt betreibt Merrill rund 1700 Server in der Azure-Cloud, weitere 4500 Server arbeiten noch im eigenen Data Center. Smulands Ziel ist es, immer mehr Rechenkapazität aus der Cloud zu beziehen. Um die Kosten für Azure-Dienste im Griff zu behalten, überwacht er die Nutzung mit einem Cloud-Management-Tool von Turbonomic. Der Clou dabei: Die Software verschiebt automatisch Workloads von On-Premise-Servern in die Azure Cloud und umgekehrt. Die Basis dafür bilden Algorithmen, die prüfen, welche Plattform für eine bestimmte IT-Aufgabe günstiger ist oder eine bessere Leistung bringt.

Für den Weg in die Cloud musste Merrill mit seinen 3000 Mitarbeitern und 36 Standorten weltweit die bestehenden IT-Systeme grundlegend überarbeiten, berichtet der CTO. Neue Anforderungen entstanden damit auch für die Mitarbeiter, beispielswiese in puncto Native-Cloud-Applikationen mit Microservices in einer DevOps-Umgebung. Die größte Herausforderung sei es gewesen, Mitarbeiter zu qualifizieren und einen kulturellen Wandel einzuleiten.

Empfehlungen für CIOs

Auch wenn die Aspekte Skills und Kultur kritisch sind, sollten CIOs bei größeren Cloud-Initiativen mit strategischen Partnern zusammenarbeiten, empfiehlt Smuland. Allzu oft versuchten IT-Verantwortliche, solche Vorhaben aus eigener Kraft zu stemmen. Strategische Partnerschaften sind aus seiner Sicht unabdingbar, um eine Cloud-Transformation schnell zum Erfolg zu führen.

American Airlines: Cloud-native Apps beschleunigen die Entwicklung

Software automatisiert bereitstellen und dabei die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen verbessern: Das war die Zielvorgabe von Daniel Henry, Vice President of Customer Technology bei American Airlines. Mit IBMIBM als Cloud-PartnerCloud-Partner geht er erste Schritte in diese Richtung. Im Rahmen eines groß angelegten Modernisierungsvorhabens migriert die Fluggesellschaft ihre Website, mobilen Anwendungen und diverse digitale Services in die IBM-Cloud. Die Anwendungsentwicklung musste insgesamt schneller werden, um besser auf Kundenanforderungen reagieren zu können, so der Manager. Für IBM habe unter anderem die Unterstützung der Cloud-Plattform "Cloud Foundry" gesprochen, auf der man Cloud-native-Anwendungen entwickle. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Für die Anwendungsentwicklung nutzt die Fluggesellschaft American Airlines die Open-Source-Cloud-Plattform Cloud Foundry.
Für die Anwendungsentwicklung nutzt die Fluggesellschaft American Airlines die Open-Source-Cloud-Plattform Cloud Foundry.
Foto: Markus Schmal - shutterstock.com

American Airlines nutzt dabei auch IBMs "Cloud Garage"-Methodik. Diese umfasst neben verschiedenen Architekturen etwa Best Practices für die Softwareentwicklung mithilfe von Microservices, agilen Methoden und DevOps-Konzepten. Henry will auf diesem Weg die Zusammenarbeit zwischen Technikern und Business-Managern stärken und am Ende zu einer weitgehend automatisierten Softwareauslieferung kommen. Die Cloud bietet aus seiner Sicht einen guten Einstiegspunkt für einen kulturellen Wandel innerhalb des IT-Teams. Die Art und Weise, wie die IT den Fachbereichen Software zur Verfügung stellt, ändere sich damit grundlegend.

Empfehlungen für CIOs

CIOs sollten aufhören, über das Für und Wider der Cloud zu diskutieren und endlich den Sprung wagen, empfiehlt Henry. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, Bewährtes in Frage zu stellen und sich selbst "neu zu erfinden", ganz nach dem Motto der US-Kultmarke Nike: "Just do it".

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