Koop mit Pfennigparade

Wie die Bosch-IT mit Behinderten arbeitet

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.

Die Pfennigparade legt großen Wert darauf, als normale Konkurrenz wahrgenommen zu werden: "Behindert dürfen die Mitarbeiter sein, aber die Leistung muss erbracht werden", postuliert Wagner. Das heißt nicht, dass die Behinderung völlig außen vor ist. "Ich kenne Schicksale einzelner Mitarbeiter", sagt Auftraggeber Maichle und erzählt von Badeunfällen oder Zeckenbissen, die das Leben veränderten: "Das kann jedem passieren. Da ist es dann gut, wenn jemand einem hilft, sich wieder ins Arbeitsleben einzugliedern."

Maichle nennt drei Einschränkungen in der Zusammenarbeit mit der Pfennigparade: Erstens müssen Arbeitspakete auf die Beeinträchtigungen der Behinderten zugeschnitten werden. Aber das mache kaum mehr Aufwand als bei anderen Dienstleistern sonst auch. Zweitens sind internationale Aufträge schwierig, denn Reisen stehen außer Frage. Und drittens: "Ein behinderter Mensch braucht eine längere Einarbeitungszeit. Trotzdem sehen wir die Vorteile", sagt Maichle.

"Menschen mit Handicap haben keinen so hohen Freizeitwert"

Alle Mitarbeiter der Pfennigparade bei Bosch haben eine IT-Ausbildung. Das ist die Grundvoraussetzung, sonst würden sie gar nicht über die Pfennigparade vermittelt. Und sie sind motivierter, ergänzt Wagner: "Menschen mit Handicap haben keinen so hohen Freizeitwert", meint der Mann im Rollstuhl.

Die Chance auf einen Job sei als Behinderter denkbar gering. Viele Mitarbeiter der Pfennigparade würden sich also auch in der Freizeit weiterbilden. "Wir erwarten auch von unseren Mitarbeitern, dass sie in sich selbst investieren", sagt Wagner.

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