SAP-Forschungsleiter im Interview

Wie die IT-Welt im Jahr 2030 aussieht

31.03.2010
Von Anja Tiedge

Wo SAP in 20 Jahren steht

Welcher Fantasie geben Sie gute Chancen, Wirklichkeit zu werden?

Heuser: Zum Beispiel dem Brain Computing im Jahr 2031. Das Kapitel hat Stefan Jähnichen geschrieben, Professor für Softwaretechnik an der TU Berlin. Dort gibt es schon heute Probanden, die nach einem gewissen Training eine Maus mithilfe ihres Gehirns nach rechts und links bewegen können. Warum soll man nicht in den nächsten 21 Jahren so weit sein, Koma-Patienten auf diese Weise ein Stück Normalität zurückzugeben?

Nun sind Sie nicht nur Buchautor, sondern hauptberuflich Leiter der Forschungsabteilung bei SAP. Was macht denn Ihr Arbeitgeber im Jahr 2032?

Heuser: Software wird 2032 anders aussehen, als wir das heute gewohnt sind, und die Weise, wie sich Software in das Alltagsleben einfügt, wird sich stark ändern. SAP-Software wird im täglichen Leben so selbstverständlich sein, dass man sie gar nicht mehr bemerkt.

Außerdem glaube ich fest daran, dass sich Unternehmen untereinander noch viel stärker vernetzen. Sie werden über Dienste im Internet an allen möglichen Schnittstellen miteinander verbunden sein.

Sprechen Sie von Vernetzung oder Konsolidierung? Wird es SAP in 20 Jahren noch geben?

Heuser: Da bin ich sicher. Weil wir diese Entwicklungen in der Forschung voraussehen, arbeiten wir ja bereits heute in einem großen Netzwerk von Partnern daran, die Infrastrukturen für diese neuen Geschäftsmodelle bereitzustellen.

Meine Erfahrung zeigt mir allerdings auch, dass es viele große IT-Firmen nicht mehr gibt, von denen man das nie vermutet hätte. Vor SAPSAP habe ich bei DEC gearbeitet. Anfang der 90er Jahre war DEC mit 140.000 Mitarbeitern der zweitgrößte Computerhersteller nach IBMIBM. Mittlerweile ist der Konzern komplett von der Bühne verschwunden und gehört zu Hewlett-Packard. Damals hätte ich geschworen, dass so etwas nie passieren würde. Es ist also wichtig, am Puls der Zeit zu arbeiten und nach vorne zu schauen. Das tun wir in der SAP-Forschung. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

Foto: manager-magazin.de

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