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Wie Innovationen in digitalen Workshops entstehen

Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Damit Ideenfindung auch wirklich remote und ohne persönliche Begegnung klappt, ist eine saubere Planung nötig. Kemper beziffert den Zeitaufwand für die Vorbereitung eines digitalen Workshops als vierfach höher im Vergleich zur Präsenzveranstaltung: "Man muss auf die Gruppendynamik achten. Es empfiehlt sich, auch in den Breakout-Sessions mit Co-Moderatoren zu arbeiten. Pausen sind ganz wichtig. Anfangs trauten wir uns mehr zu als wir leisten konnten, und dann waren wir platt. Nun planen wir alle zwei Stunden mit zehn Minuten Pause."

Digitale Workshops: Auf Pausen und Timeboxing achten

Hartje ergänzt: "Man macht leicht den Fehler, ein Präsenzformat einfach ins Digitale zu kopieren. Das funktioniert nicht. Im Digitalen müssen die Inhalte noch genauer geplant sein, die Sessions dürfen nicht zu lange dauern, es sollte auch nicht überzogen werden. Timeboxing ist hier das richtige Schlagwort." Die Teilnehmer sollten über eine gewisse Medienkompetenz verfügen und vor Beginn in die Collaboration-Tools eingeführt werden.

Ideenfindung remote. Die Teilnehmer sind per Videokonferenz zugeschaltet, die Canvas-Boards sind digital, können mit virtuellen Zetteln beklebt werden. Auch die Visualisierung der Ergebnisse durch Graphic Recording spielt eine wichtige Rolle.
Ideenfindung remote. Die Teilnehmer sind per Videokonferenz zugeschaltet, die Canvas-Boards sind digital, können mit virtuellen Zetteln beklebt werden. Auch die Visualisierung der Ergebnisse durch Graphic Recording spielt eine wichtige Rolle.
Foto: adesso

Auch Thomas Gasber, Bereichsleiter Digitalisierung bei adesso, zieht wichtige Erkenntnisse aus dem virtuellen Innovationsworkshop. "Dinge können remote ausgezeichnet funktionieren, von denen zu oft angenommen wurde, dass sie nur im Präsenzformat klappen, etwa der Kickoff zu einem Projekt." Reine remote Projekte hätten es anfangs vielleicht etwas schwerer als vergleichbare Präsenzprojekte.

Dieser Rückstand lässt sich laut Gasber durch die richtige Methodik und Zeitplanung aufholen. Neben häufigeren Pausen ist es auch sinnvoll, eine dicht gepackte Tagesveranstaltung auf mehrere Tage zu verteilen: "Für die Post-Corona-Zeit überlegen wir genau, wann wir wie in Projekten mit dem Kunden zusammen interagieren. Remote-Elemente werden wir sicher weiter nutzen, aber auch hybride Formate, die Präsenz und remote sinnvoll verbinden."

Thomas Gasber, Adesso: "Für die Post-Corona-Zeit überlegen wir genau, wann wir wie in Projekten mit dem Kunden zusammen interagieren. Remote-Elemente werden wir sicher weiter nutzen."
Thomas Gasber, Adesso: "Für die Post-Corona-Zeit überlegen wir genau, wann wir wie in Projekten mit dem Kunden zusammen interagieren. Remote-Elemente werden wir sicher weiter nutzen."
Foto: adesso

Und welches inhaltliche Fazit zieht Toom-Vertriebschef Stephan Hartje aus dem Workshop? "Wir stecken noch mittendrin in unserem Innovationsprozess, haben aber einige überraschende und interessanterweise nicht-technische Erkenntnisse gewonnen." Etwa, dass Servicemitarbeiter die Informationssysteme zum Lagerbestand in den Märkten nicht nutzen, sondern lieber im Baumarkt vor Ort anrufen, um sich noch einmal abzusichern.

"Wir müssen uns der Herausforderung stellen, warum das Vertrauen in die Datenbanken stellenweise noch nicht so groß ist und gleichzeitig die Frage beantworten, ob wir solche Vorgänge nicht auch durch einen ChatbotChatbot im Kundenservice automatisiert beantworten oder durch technische InnovationInnovation im Hintergrund noch stärker unterstützen können", sagt Stephan Hartje. Alles zu Chatbot auf CIO.de Alles zu Innovation auf CIO.de

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