ChatGPT schreibt Stellenanzeige und Kündigung
Wie KI das Recruiting verändert
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Alles, was alltägliche Schritte vereinfacht und die Bequemlichkeit fördert, setzt sich durch. In zehn Jahren wird die künstliche Intelligenz aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sein. Jede Person interagiert dann rund um die Uhr mit KIKI. Sei es durch Smartphone, Uhren, Smart Speaker, Brillen, Autos oder andere Gadgets. Alles zu Künstliche Intelligenz auf CIO.de
Das bedeutet, dass jede Person durchgehend Daten preisgibt, aus denen digitale Abbilder entstehen. Diese individuellen Datenpools enthalten detaillierte Informationen über Interessen, Psyche, Intelligenz, Konsumverhalten, Gesundheit oder Mobilität und lassen, durch KI analysiert, zielgenaue Rückschlüsse und Verknüpfungen zu, die weitergehende Prozessketten aktivieren.
Künftig kommt die Absage von ChatGPT
Personaler profitieren schon heute von der KI. Das Verfassen guter Texte für Stellenausschreibungen oder Skripte für Absagen schafft ChatGPT schneller als jeder Mensch. In Zukunft agiert die Technologie aber viel tiefgehender. Die Zeiten, in denen Jugendliche nach Schulabschluss die weiterführende Ausbildungsrichtung noch nicht kennen, sind vorbei.
Welcher Beruf passt zu den Talenten und Interessen? Die künstliche Intelligenz weiß es längst und dank ihr die entsprechenden HR-Abteilungen. Die Ansprache schon vor dem Abschluss sichert Firmen starke Jahrgänge. Im Kampf um Talente gilt: First comes, first serves.
Der Vorsprung zählt …
Doch woher kennt die KI die Talente der Zielperson? Die technologische Zukunft bringt es mit sich, dass sich Alltagsprobleme mit Technologie lösen lassen. Vom tropfenden Wasserhahn bis zum Schädlingsbefall an Gartenpflanzen: Ein Gadget wie eine XR-Brille hilft bei der Lösung der Probleme. Sie analysiert das Geschehen im Blickfeld und leitet Schritt für Schritt an.
Wer sich dabei gut anstellt und keine zwei linken Hände offenbart, der landet als handwerklich Geschickter in der Cloud. Firmen zum Beispiel die Neu- oder Quereinsteiger im Bereich Sanitär oder Gartenbau suchen, freuen sich über datenbasierte Sichtungen begabter Menschen. Personalvermittler, die in Zukunft auf technologiegetriebene Lösungen setzen, können mit den durch KI verifizierten Daten Umsatz erzielen.
… und der Zeitpunkt auch
Steht der oder die Anzusprechende fest, bleibt der richtige Zeitpunkt für eine Ansprache durch den Headhunter zu klären. Auch den liefert die KI, denn sie kennt die Auslastungszeiten des Adressaten. Wer gerade ein Haus baut, in der Firma neue Aufgaben übernimmt und aufsteigt, sich in der Freizeit mit Freunden trifft oder im Verein Sport treibt, lehnt Angebote, die das Leben auf den Kopf stellen, höchstwahrscheinlich ab. Potenziell Wechselwillige sprechen Vermittler oder Arbeitgeber möglichst dann an, wenn die Datenanalyse meldet, dass beispielsweise eine Liebesbeziehung endet, die Suche nach einer kleineren Wohnung läuft oder Langeweile die Freizeit füllt.
In solchen Phasen geschehen die meisten Veränderungen und ein neuer Job kommt in Frage. Dank künstlicher Intelligenz gelingt die perfekte Ansprache im Sprachstil, der zur Zielperson passt. Förmlich oder locker? Eine Kommunikationsanalyse bringt Licht ins Dunkel: Die KI schaut sich die Formulierungen an, zum Beispiel im Käufer-Verkäufer-Dialog auf Ebay. Auch Vorlieben für Webseiten, die Siezen oder Duzen, geben Hinweise auf die gewünschte Wortwahl.
Entlarvende Erstgespräche
In Zeiten der ortsungebundenen Arbeit stellen sich Bewerbende via Videocall vor. In Zukunft unterstützt die KI HR-Verantwortliche bei Fragestellungen und Auswertung der Antworten. Sie übernimmt unter Umständen ein weiteres diffiziles Feld, indem sie nonverbale Signale und Gesichtsausdrücke der Kandidatinnen und Kandidaten analysiert.
Besetzte Stellen hinsichtlich der Leistung zu bewerten, fällt dank KI nicht schwer. Eine Analyse der Leistungsdaten identifiziert Muster und Trends. Personaler profitieren davon. Sie führen mit den Mitarbeitenden Feedbackgespräche, planen Entwicklungsmaßnahmen und können so die individuelle Leistung fördern.
KI kann, aber darf nicht alles
Aber das beste KI-gestützte RecruitingRecruiting hilft nicht viel, wenn sich die gewonnenen Mitarbeitenden nach kurzer Zeit wieder aus dem Unternehmen verabschieden. Um das zu vermeiden, muss der Recruiting-Prozess mit einer Talent-Management-Strategie Hand in Hand gehen. KI darf dabei nicht die alleinige Entscheidungsinstanz übernehmen, sondern die menschliche Entscheidungshoheit bestmöglich unterstützen. Das gelingt ihr, indem sie objektive Informationen bereitstellt, die bei der Auswahl und Entwicklung von Talenten helfen. Alles zu Recruiting auf CIO.de