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"Je langsamer, desto schmerzhafter"

Wie Merck die IT von Serono integriert

Für die IT-Entscheider bei Merck war klar, dass zunächst eine IT-Governance festzulegen ist, bevor eine Integrations- und später dann die eigentliche neue IT-Strategie bestimmt wird. Und klar war vor allem eines: "Die Organisation sollte sich nicht zu lange mit sich selbst beschäftigen", erläutert Beckmann, der schon am 1. April 2007 rund 300 neue Berichtslinien in der neuen IT-Organisation installiert hatte. "Das war ein riesiger administrativen Aufwand", sagt Beckmann. Die Veränderung vergleicht er mit einem Pflaster, das man von der Haut abzieht: "Je langsamer, desto schmerzhafter".

Mit den Zielen, die IT-Service-Qualität zu verbessern und die Liefergeschwindigkeit zu erhöhen, sezierten die IT-Manager 25 Kernprozesse für die IT-Governance und das Controlling. "Eine Sisyphos-Arbeit war das", konstatiert Beckmann, der für die getane Arbeit "Verbindlichkeit" schaffen wollte.

"Im Geschäft gibt es klare Indikatoren für den Erfolg: Wachsen Umsatz und Profit, ist alles gut. Der IT als Querschnittsfunktion fehlt dieser Maßstab." Deshalb lässt sich der IT-Manager sämtliche neuen weltweit aufgesetzten Prozesse auch gleich zertifizieren, nach ISO 9001 für das Qualitätsmanagement, nach ISO 27 001 für das Security-Management und nicht zuletzt nach ISO 20 000 für das Service-Management, ausgerichtet an Prozessbeschreibungen, die sich mit ITILITIL machen lassen. Alles zu ITIL auf CIO.de

70 globale Business Services etabliert

Besonders für das Service-Management ist die globale IT-Governance offenbar wichtig: "Da waren wir nicht
optimal aufgestellt, besonders in Hinblick auf die weltweiten Prozesse", konstatiert Beckmann. Pragmatismus war es, das den Umgang mit ITIL im Unternehmen kennzeichnete. "Die neuen Prozesse sind nicht von Puristen gemacht", kommentiert Beckmann, der bemerkt, dass kaum jemand ein ITIL-Buch aus dem Schrank genommen hat, um Punkt für Punkt die entsprechenden Vorgaben abzuarbeiten. Heraus kam ein Bündel an globalen Prozessen. Vom Strategy- über das Problem- und Change-Management wurden die Prozesse definiert. Mehr als 70 globale Business Services sind heute schon im Einsatz - die Prozesse werden voraussichtlich gegen Ende 2008 zertifiziert sein.

Als zweiter Schritt nach der IT-Governance entstand eine Integrationsstrategie. Schlagworte wie "harmonisierte Prozesse, effiziente IT-Infrastruktur und Managed Services" machten die Runde. Jede von der Integration betroffene Landesgesellschaft hat bis Ende 2008 ein einheitliches ERP-System bekommen. Während Merck traditionell vorwiegend SAPSAP einsetzt, brachte Serono vorwiegend Oracle-Systeme mit ein. Die IT-Infrastruktur wurde vereinheitlicht, wo es ging, das Firmennetzwerk etwa und der Mail-Verkehr. Alles zu SAP auf CIO.de

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