CIO des Jahres


CIO des Jahres 2019 – Großunternehmen – Top 10

Wie Opel CIO Külpp ein riesiges IT-Migrationsprojekt stemmte



Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
Wenn andernorts in der IT von Überlastung die Rede ist, können CIO Thomas Külpp und sein Team bei Opel Automobile nur müde lächeln. Sie haben gerade eine IT-Migration bewältigt, deren Wurzeln vor Jahrzehnten gelegt wurden.
Thomas Külpp von Opel: "Ein CIO sollte die treibende Kraft bei der Digitalisierung eines Unternehmens sein."
Thomas Külpp von Opel: "Ein CIO sollte die treibende Kraft bei der Digitalisierung eines Unternehmens sein."
Foto: Opel Automobile

Nach 88 Jahren, die der traditionsreiche AutobauerAutobauer Opel unter der Ägide von General Motors verbrachte, erfolgte 2017 die Übernahme durch die französische Groupe PSA und die Umwandlung zur Opel Automobile GmbHOpel Automobile GmbH. Dabei spielten sich einige tiefgreifende Veränderungen auf IT-Seite ab: Es galt, eine über Jahrzehnte gewachsene und global vereinheitlichte IT-Infrastruktur in die neue PSA-Systemwelt zu überführen. Top-500-Firmenprofil für Opel Automobile GmbH Top-Firmen der Branche Automobil

In Zahlen ausgedrückt: 1.350 Altsysteme mussten im ersten Schritt von GM übernommen werden. Im zweiten Schritt müssen sie durch vorhandene PSA-Systeme oder Neuentwicklungen ersetzt werden. Und zwar im laufenden Betrieb - und natürlich ohne jedwede Einschränkung.

Thomas Külpp arbeitet im engen Schulterschluss mit seinen Business-Partnern.
Thomas Külpp arbeitet im engen Schulterschluss mit seinen Business-Partnern.
Foto: Opel Automobile

Der Startschuss für das MigrationsprojektMigrationsprojekt fiel für die Opel-IT am 1. August 2017 - in den folgenden 880 Tagen wurden sämtliche Altsysteme durch die Opel-IT oder Dienstleister übernommen und werden nun Zug um Zug durch PSA-Lösungen ersetzt. Die wesentliche Herausforderung war dabei, alle Aufgaben gleichzeitig und ohne Qualitätsverluste für Tausende von Anwendern zu bewältigen. Alles zu Projekte auf CIO.de

In diesem Zuge mussten auch sämtliche Software-Lizenzen neu verhandelt und Geschäftsprozesse angepasst werden. Eine der größten Herausforderungen lag dabei darin, die Fahrzeug-Stücklisten beider Unternehmen jeweils zu übersetzen, um bei der Fertigung und dem Verkauf von Fahrzeugen vollständig flexibel zu bleiben.

Dienstleister halfen mit

Das gelang CIO Külpp und seinen IT-Experten in erster Linie durch eine enge Kooperation mit ihren Business-Partnern. Allen voran der IT der Groupe PSA, beispielsweise bei der Neuentwicklung von Systemen. Um die gewaltige Aufgabe zu lösen, setzte der CIO auch auf die Zusammenarbeit mit strategischen Dienstleistern.

Dabei kristallisierte sich auch im Fall von Opel heraus, dass IT-Migration kein IT-Projekt, sondern eine Konzernaufgabe darstellt, die sich in einer solchen Größenordnung nur unter bestimmten Voraussetzungen bewältigen lässt, wie CIO Külpp weiß: "Der direkte und tägliche Kontakt mit unseren Partnern ist unverzichtbar. Die IT muss überall als Teil des Business-Teams wahrgenommen werden."

Nur so war es dem Opel-Team letztlich möglich, eine IT-seitige Kostensenkung um 20 Prozent zu erreichen. Die IT hat also erheblichen Anteil daran, dass Opel im Jahr 2018 erstmals nach 20 Jahren wieder schwarze Zahlen vermelden konnte.

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