Schneller arbeiten

Wie Sie die Homeoffice Performance steigern

Jörg Knippschild ist Senior Manager Solutions Engineering Central Europe bei Riverbed.
Stockende Videokonferenzen, träge reagierende Applikationen – das Arbeiten im Homeoffice oder unterwegs ist häufig kein Vergnügen. Wir zeigen, was die App Performance ausbremst und stellen Lösungsansätze vor.
Belastete Netze und zäh reagierende Anwendungen sorgen für Frust im Homeoffice. Wir zeigen Lösungsansätze auf.
Belastete Netze und zäh reagierende Anwendungen sorgen für Frust im Homeoffice. Wir zeigen Lösungsansätze auf.
Foto: Marjan Apostolovic - shutterstock.com

Nach wie vor bestimmt Corona den Alltag vieler Arbeitnehmer. Wer kann arbeitet von zu Hause, weshalb die Netze so belastet sind wie nie zuvor und Anwendungen oft nicht die nötige Performance bieten. Das sorgt für Frust und bremst die Produktivität der Mitarbeiter aus. Obwohl mobiles Arbeiten und HomeofficeHomeoffice immer mehr zur Normalität geworden ist, sind viele Unternehmen noch nicht darauf vorbereitet, dass plötzlich alle Mitarbeiter per Fernzugriff arbeiten. Die IT-Teams geben ihr Bestes, um die Situation zu verbessern. Aber was genau bremst die Performance aus und wie können Unternehmen dies beheben? Alles zu Home Office auf CIO.de

Die Netze haben sich allgemein gewandelt und sind komplexer als noch vor einigen Jahren - Daten werden nicht mehr nur von einem einzigen Rechenzentrum gehostet, sondern befinden sich auch in entfernten Zweigstellen und Niederlassungen. Dazu kommen hybride Cloud-Umgebungen sowie On-Premises- oder SaaS-Applikationen und Workloads. Das erschwert es den IT-Teams, alles am Laufen zu halten, schließlich haben sie weniger transparenten Einblick in die Netze und Infrastrukturen. Wenn auf einmal alle Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten, wird die Situation noch komplizierter. All diese Faktoren wirken sich auf die Applikations-Performance aus, bremsen den Workflow der Mitarbeiter und beeinträchtigen die Verfügbarkeit.

Was die App Performance im Homeoffice ausbremst

Gerade im Homeoffice gibt es verschiedene Herausforderungen für die Performance der Netze: die Netzwerkverbindung und das WLAN zu Hause sind möglicherweise nicht stabil. Beispielsweise streut das WLAN des Nachbarn ein und selbst Haushaltsgeräte wie Mikrowellenherde können sich negativ auf die Leistung auswirken. Wenn die ganze Familie zu Hause ist, nutzen wahrscheinlich auch andere das Netzwerk, streamen Videos oder spielen online. Wenn zur gleichen Zeit eine Videokonferenz ansteht oder große Dateien zu teilen sind, kann die Netzwerkleistung schnell einbrechen.

Geschwätzige Protokolle belasten ebenfalls die Performance.
Geschwätzige Protokolle belasten ebenfalls die Performance.
Foto: rawf8 - shutterstock.com

Oft herrscht die Annahme, dass die Probleme allein mit mehr Bandbreite zu beheben sind. Die Vermutung liegt nahe - schließlich können mehr Daten gleichzeitig durch das Netz geschickt werden, wenn mehr Bandbreite zur Verfügung steht. Ist die Bandbreite bereits voll ausgelastet, fällt dies besonders bei großen Datenmengen wie beispielsweise Videos auf. Maximale Bandbreite bedeutet allerdings nicht automatisch maximale Geschwindigkeit. Schließlich gelangen selbst mit zusätzlicher Bandbreite Daten nur in einer bestimmten Geschwindigkeit von Punkt A nach Punkt B.

Zudem verlangen Netzwerkprotokolle, dass Applikationen und Daten mehrmals zwischen Server und Client hin- und hergeschickt werden, was für zusätzliche Latenzen sorgt. Je größer die Entfernung zwischen Homeoffice und dem jeweils zuständigen Server ist und je öfter die Daten hin- und hergeschickt werden, desto langsamer ist die Performance der Applikationen. Das wird besonders bei Anwendungen in hybriden Umgebungen zur Herausforderung. Hinzu kommen weitere Faktoren, wie die Qualität der Hardware zu Hause, die zur Verfügung stehende Internet-Leitung oder der Standort des für die jeweilige Anwendung zuständigen Remote-Servers. Deshalb schwankt auch bei einer schnellen Internet-Verbindung oft die Performance.

Apps beschleunigen - so geht´s

An welchen Stellschrauben können Unternehmen also drehen, um diese Latenzen zu minimieren? Hier kann Application Acceleration den Zugriff auf Daten und Anwendungen beschleunigen. Dabei sind drei Faktoren entscheidend, um das Arbeiten im Fernzugriff zu verbessern: Zuallererst muss die Datenmenge reduziert werden, die durch das WAN geschickt wird. Sind die Daten einmal dedupliziert, muss nur noch ein Bruchteil davon durch das Netz gesendet werden. Zudem ist es nötig, die Netzwerkprotokolle zu verbessern und die Regeln anzupassen, die für den Datentransport durch das Netzwerk gelten, damit die Daten priorisiert und störungsfrei über größere Entfernungen geschickt werden können.

Als weiteren wichtigen Schritt im Kampf gegen Latenzen sollten Unternehmen zudem die Kommunikation zwischen Server und Client optimieren, damit Anwendungsdaten nicht mehrmals über das WAN hin- und hergeschickt werden müssen. Dabei sollte es allerdings keine Rolle spielen, auf welche Art von Applikationen und Workloads zugegriffen wird und wo sich diese befinden - On-Premises, im eigenen Rechenzentrum, als SaaS oder in der Cloud.

All diese Faktoren spielen eine Rolle, damit Anwendungen schnell und durchgängig verfügbar sind, ob von zu Hause, oder wo auch immer sich die Mitarbeiter gerade befinden. Um lange Zugriffszeiten und Frust zu vermeiden, kann Applikationsbeschleunigung helfen. Sobald die genannten Schritte umgesetzt sind, können die Mitarbeiter ungestört arbeiten, als wären sie im Büro und der Applikationsserver befände sich am selben Ort wie sie. Das spart Zeit und Nerven. (hi/fm)

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