Audi, BMW, Continental, Daimler, Opel, Volkswagen

Wie stark sich die Auto-Arbeitswelt wandelt

09.02.2020

Selbst wenn noch niemand sagen kann, ob E-Mobilität im Massengeschäft zündet: Stehenbleiben ist keine Option. Ein Verbrennungsmotor hat im Schnitt weit über 1.000 Einzelteile, ein E-Antrieb einen Bruchteil. Es fällt nicht mehr so viel - jedoch ebenso spezialisierte - Arbeit an.

Einspritzanlagen, Zylinder oder Auspuffe braucht man in immer weniger Autos, mittel- bis langfristig vielleicht nur noch in Hybridmodellen. Was bedeutet das für die Belegschaften?

Altes ausmustern, Neues aufbauen

Im VW-Konzern fließen bis 2024 rund 33 Milliarden Euro in die E-Mobilität, bei der Kernmarke 11 Milliarden. Kleine Unternehmen können solche Summen nicht stemmen. Studien zufolge könnten im schlimmsten Fall branchenweit bis zu 410.000 Stellen wegfallen. Bei den Großen laufen Sparprogramme, die aber mit Beschäftigung in Zukunftssparten gekoppelt sind. AudiAudi kappt bis 2025 in Deutschland 9.500 Jobs, DaimlerDaimler dürfte binnen drei Jahren wenigstens 10.000 Arbeitsplätze abbauen. Top-500-Firmenprofil für Audi Top-500-Firmenprofil für Daimler

Der Betriebsrat von VW geht anhand einer Erhebung der IG Metall davon aus, dass bundesweit 108.000 Stellen ohne Alternative vom Verbrenner abhängig sind. Bei 101.000 seien Alternativen geplant. Im Unternehmen gab es Zoff um den "Zukunftspakt", der auch Streichungen vorsieht. Wer sich verändern will, gibt sich mittlerweile eher zuversichtlich.

Bundeskanzlerin Merkel beim Produktionsstart des VW ID.3 in Zwickau.
Bundeskanzlerin Merkel beim Produktionsstart des VW ID.3 in Zwickau.
Foto: Volkswagen AG

Kurz vorm Wochenende stehen einige Anlagen in Halle 32A schon still. "Wenn Zwickau anzieht, wird das hier mehr", heißt es mit Verweis auf die angelaufene Fertigung des E-Modells ID.3, für das der Konzern das komplette Werk in Sachsen umbaut. "Jetzt wird noch optimiert."

In einem "Prüfpark" etwas abseits von Bednareks Position steht eine kleine Ampel auf Gelb. Ausprobieren, nachjustieren. Ab und zu fährt ein Gabelstapler oder Tieflader vorbei. Es ist ein wenig wie die Ruhe vor dem großen Sturm. Nach dem Hochlauf bis Ende 2021 sollen dort bis zu 500.000 Batteriesystem-Einheiten pro Jahr entstehen.

Zur Startseite