Use Case für SCM

Wie Track and Trace mit Blockchain funktioniert

Kai Baumann ist Unternehmensberater, Domain Lead, bei Cassini Consulting AG und Experte für den Bereich Digitalisierungsstrategien und innovative Technologien. Sein Fokus richtet sich auf Blockchain / Krypto-Assets und er ist in den Themen Quantum Computing und Machine Learning engagiert. Seit über neun Jahren berät er industrieübergreifend Unternehmen und formuliert Strategien, um neue Geschäftsmodelle zu etablieren und bestehende Modelle zu optimieren.


Dr. Robert Bosch ist Partner bei BearingPoint im Bereich Digital and Strategy. Sein Beratungsschwerpunkt liegt seit über 15 Jahren im Bank- und Kapitalmarktgeschäft mit Fokus auf Unternehmensstrategien, Kapitalmarktprozessen und IT. Dr. Bosch ist Experte für auf Blockchain basierende Geschäftsmodelle und Technologien.
Blockchain-Technologie ermöglicht es, Daten und Informationen dezentral, transparent und für einen bestimmten Teilnehmerkreis zugänglich zu machen. Blockchain bietet sich sehr gut an, um viele Probleme im Supply Chain Management zu lösen.
  • Spätestens wenn ein Produkt das Unternehmen verlässt, weiß niemand mehr genau, wo es sich gerade befindet und was mit ihm passiert.
  • Das Problem der Nachverfolgung kann mit Blockchain-Technologie gelöst werden.
  • Ein Track & Trace Use Cases zeigt den Ablauf einer lückenlosen und sicheren Rückverfolgbarkeit.
  • Skalierbarkeit, Integration in die IT-Landschaft und Rechtsfragen bedeuten noch Hindernisse bei Blockchain-Projekten.
Die Blockchain-Industrie befindet sich noch in den frühen Entwicklungsstadien.
Die Blockchain-Industrie befindet sich noch in den frühen Entwicklungsstadien.
Foto: Andrey Suslov - shutterstock.com

Der Wandel im industriellen Sektor durch die fortschreitende Vernetzung von Kunden, Produkten und Wertschöpfungsketten, stellt Unternehmen vor starke Herausforderungen wie erhöhte Kundenerwartungen und Kostendruck in der Produktion und Logistik. Der Begriff Industrie 4.0 fasst die Digitalisierung und die damit verbundenen Aspekte der vernetzten Organisationen und Prozesse zusammen. Durch die immer stärker wachsende Verknüpfung der Beschaffungs- und Absatzmärkte, sind die Unternehmen - vorwiegend aus dem industriellen Sektor - dazu gezwungen, Kommunikationsnetzwerke auszubauen und ihre Supply Chain Prozesse zu optimieren.

Hintergrund ist der stetig wachsende Bedarf von Informationsflüssen, wie zum Beispiel die Verortung und der Zustand von Gütern, Zahlungsströme und Daten für die Realtime-Steuerung von Produktionsstätten und Materialflusssystemen. Neben den Themenfeldern in der Logsitik, wie Effizienz in der Materialsteuerung auf Basis autonomer Agenten und die Etablierung schnittstellenübergreifender Datensicherheit, liegt ein weiterer Fokus auf der Thematik Internet der Dinge (Internet of Things oder IoT). Die grundsätzliche Frage ist, wie Unternehmen Anforderungen der Digitalisierung und der damit einhergehenden wachsenden Zusammenarbeit effizient und sicher gerecht werden können.

Im Supply Chain Management (SCM) werden alle beteiligten Parteien innerhalb der Wertschöpfungskette gesteuert, weshalb es eine zentrale Rolle im Unternehmen einnimmt. Durch die Verfügbarkeit von neuen technischen Möglichkeiten wie z. B. Hardwarelösungen (u. a. 3D-Printing und Smart Devices) entsteht jedoch auch ein erhöhter Innovationsdruck. Unternehmen verfolgen daher das Ziel, langfristig die effiziente Steuerung der gesamten Wertschöpfungskette technisch und prozessual abzubilden, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein.

Der Wandel im Supply Chain Management

Im Rahmen des unternehmensinternen SCMs betreiben Unternehmen weltweit bereits computergestützte Enterprise-Resource-Planning- (ERP) und Supply-Chain-Management-Software. Von der vernetzten Fertigungsausrüstung über digitale Versandhinweise und Radio-Frequency Identification (RFID) Scans, können Produkte auf computergestützten Systemen von der Produktion bis hin zur Entsorgung verfolgt und Informationen entlang der Supply ChainSupply Chain ausgetauscht werden. Alles zu Supply Chain auf CIO.de

Doch trotz dieser enormen Investitionen in die digitale Infrastruktur, haben die meisten Unternehmen nur eingeschränkte Informationen darüber, wo sich ihre Produkte gerade nach dem Versand befinden und was mit ihnen passiert. Weiterhin gibt es in der Unternehmensinfrastruktur "analoge Lücken" zwischen den verschiedenen Systemen, in denen Daten vorgehalten werden. Die Produktionsschritte bzw. der Produktionsstatus können innerhalb des Unternehmens zwar digital nachverfolgt werden, sobald das Produkt aber das Unternehmen verlässt, wird die Nachverfolgung schwierig. Diese Information wäre aber insbesondere zur Vorbeugung von Betrugsfällen relevant, da es darum geht, dass die Ware während des Transportes nicht manipuliert wird.

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