Healthcare IT


Neustrukturierung des klinikinternen Workflow

Wiener Uniklinik führt e-Infosystem ein

20.06.2006
Im Herbst 2006 soll das PASTOR-Projekt (Pastor: lat. Hirte) an der Universitätsklinik für Strahlentherapie im Wiener AKH abgeschlossen werden. Die umfassende IT-Migration zielt in erster Linie darauf ab, das gesamte Setting der Klinik zu optimieren, um den Faktor Mensch aufzuwerten und um „als Gesamtklinik zu funktionieren“. Mit dem elektronischen Informationssystem Nexus / Medfolio strukturiert die Universitätsklinik die medizinische und pflegerische Datenerfassung sowie -auswertung und unterstützt damit medizinische Einrichtungen bei der Verbesserung ihrer Arbeitsprozesse.

An der Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radio-Onkologie im AKH Wien (Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien) wird zur Zeit mit Nachdruck an der Implementierung von PASTOR gearbeitet. PASTOR steht für „Patienten Administration Strahlen Therapie Organisation“ und soll den bidirektionalen Austausch von Patientendaten mit anderen bildgebenden AKH-Abteilungen optimieren sowie, als zweite Hauptfunktion, den klinikinternen Workflow neu strukturieren. „Läuft alles nach Plan, soll die Lösung im Herbst in Produktion gehen“, so der Klinikvorstand Prof. Dr. Richard Pötter. Umgesetzt wird PASTOR zusammen mit den Partnern Nexus und Theranostic.

Vorsicht bei gesundem Gewebe

Knapp 170 Personen, darunter 27 Ärzte und acht Physiker, sind an der Hochtechnologieklinik gegenwärtig tätig. Rund 3.000 neue Patienten werden jährlich den Spezialisten zu unterschiedlichen Therapien und Befundungen zugewiesen. „Wir therapieren alle Arten von Tumoren vom Kopf bis zum Fuß“, sagt Pötter. Therapieren bedeutet hier bestrahlen mittels hochkonzentrierten Strahlendosen entweder nach Operationen oder in Kombination mit Chemotherapien. Das setzt exaktes Planen und die genaue Simulation der Therapien voraus, damit bei den Behandlungen nicht gesunde Gewebeteile zu Schaden kommen. Kein Wunder, dass in dieser Hochtechnologieklinik entsprechende Hightech wie etwa Linearbeschleuniger, Kernspin- oder Computertomographen, Teletherapiegeräte sowie spezielle IT-gestützte Geräte für die Planung und Simulation bereit stehen.

Hightech statt Hardcopy

Konkret wird im Rahmen des Projekts die klinikweite Datenvernetzung für den TransportTransport von Patienten- und Bilddaten von Grund auf neu strukturiert. „Mit PASTOR werden erstmals sämtliche Patientendaten inklusive Bilder auf allen Terminals und Befundungs-Workstations verfügbar sein“, erklärt der technische Projektleiter Uwe Wolff. Die Zielsetzung ist klar definiert:

Verbesserte Ressourcenplanung, Workflow-Optimierung und Qualitätsmanagement. Derzeit werden noch die klassischen Hardcopy- Patientenakten herumgereicht. Ein unhaltbarer Zustand, der im AKH unnötige Ressourcen bindet, Abläufe behindert und den Nährboden für Doppelgleisigkeiten bildet. Sämtliche Patienten-bezogenen Daten werden über 100- Mbit/s-Strecken transportiert. Die Daten zwischen den Computer-Terminals laufen zuerst über den zentralen Gigabit-Switch des AKH und werden von dort an die Zieladresse weiter geroutet. Klinikintern ist ein eigener PACS-Client (Picture Archiving Computer System) eingerichtet, der ins übergeordnete PACS-System des AKH integriert ist. Die „große Feinheit“ von PASTOR bestehe laut Wolff darin, die neue Lösung über die vorhandene Infrastruktur stülpen und an die vorhandene Organisation anpassen zu können: „Das hat einigen Parametrierungsaufwand nach sich gezogen.“ Das gesamte Projektvolumen von PASTOR beziffert der gelernte Physiker Wolff mit „zehn bis fünfzehn Mannjahren“.
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