Strategien


IBM-Chefin Koederitz

"Wir sehen eine Verschiebung des Portfolios"

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Will mit IBM die ganze Cloud-Angebotspalette abdecken: Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung von IBM Deutschland.
Will mit IBM die ganze Cloud-Angebotspalette abdecken: Martina Koederitz, Vorsitzende der Geschäftsführung von IBM Deutschland.
Foto: Joachim Wendler

Sie sprechen das Thema Cloud an. Wollen Sie hier die drei Servicemodelle Infrastructure, Platform und Software as a Service gleichermaßen anbieten?

Koederitz: Wir bieten die ganze Kette an. Und zwar in Public-, Private- und Hybrid-Cloud-Szenarien. Wir haben auch Projekte, wo wir mit Partnern zusammenarbeiten und zum Beispiel regionale Managed Service Providers (MSPs) in unsere Cloud nehmen, also auch deren Anwendungen betreiben. Natürlich sind wir heute noch stark auf der Private- und Hybrid-Cloud-Seite unterwegs, aber wir haben auch beispielsweise SAP-Software sowie einige unserer eigenen Softwarelösungen aus der Cloud im Angebot.

Massive Verschiebung zu integrierten Lösungen

Wenn man sich IBMs Geschäftszahlen ansieht, dann ist vor allem die Profitabilität beeindruckend, die Umsatzentwicklung dagegen weniger. Die Softwaresparte läuft ordentlich, die anderen Bereiche stagnieren oder sind rückläufig. Warum ist das so?

Koederitz: Das Geschäftsergebnis 2012 unterstreicht, dass wir als IBMIBM mit unseren Wachstumsinitiativen die richtigen Segmente besetzen. Analytics und Cloud sind positiv, unser Smarter-Planet-Portfolio kommt an und auch die Investitionen, die wir in den Wachstumsmärkten getätigt haben, zahlen sich aus. Die Herausforderung wird sein, unsere Lösungen noch nachhaltiger an den Markt zu bringen. Und wir sehen wirklich eine Verschiebung des Portfolios. IDC sagt: Die neuen Themen Big Data, Cloud ComputingCloud Computing, Social Business und Mobility werden die stärksten Wachstumstreiber sein. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Wir werden in unserem Angebotsportfolio eine massive Verschiebung zu integrierten Lösungen sehen, die diese Themen aufgreifen. Es wird meine Aufgabe sein, diese Veränderung im Markt zu verankern.

IBM hat das Social-Business-Thema stark mit dem "Connections"-Produkt besetzt. Gleichzeitig pflegen Sie das klassische Lotus-Notes-Portfolio, das bei vielen Kunden noch im Einsatz ist. Erleben wir derzeit eine Verschiebung der Gewichte weg von der Notes- und hin in die neue Social-Welt?

Koederitz: Natürlich sehen wir, dass die junge Generation ein ganz neues Kommunikationsverhalten in die Unternehmen bringt. Das gilt für Mitarbeiter genauso wie für Kunden. Wir arbeiten selbst mit Connections rund um den Globus. Auch unsere größten Partner sind in diesem Netzwerk eingebunden. Wir nutzen es, um eine große Wissensplattform anzubieten, auf der sich die IBMer zu ihren Spezialthemen schnell und einfach finden und austauschen können. Wir benutzen die Plattform auch bei mir im Team für den Führungskräftedialog.

Damit geht der E-Mail-Verkehr natürlich zurück. Ob das nun dazu führt, dass man in fünf Jahren gar kein E-Mail mehr hat - soweit kann ich nicht in die Zukunft schauen. Da wir aber viel mehr in Netzwerken und Partnerschaften innerhalb und außerhalb des Unternehmens arbeiten, gehe ich davon aus, dass Social Business in Unternehmen massiv an Bedeutung gewinnen wird. Es wird dazu beitragen, Fachwissen und Erfahrungen schnell zu verbreiten und InnovationInnovation zu fördern. E-Mail wird sicher zurückgehen, aber wann es sich dann überholt hat, werden wir sehen. Alles zu Innovation auf CIO.de

Und eins ist auch klar: Lotus war immer mehr als nur E-Mail. Es gibt ein ganz breites Spektrum an Anwendungen, und wir werden auch dort Modernisierungen und Transformationen sehen. Wir haben das alles in der Software Group zusammengefasst unter ICS, IBM CollaborationCollaboration Services. Wir bieten den Kunden eine nachhaltige Transformationsmöglichkeit und weitgehenden Investitionsschutz, so dass alles, was er gestern genutzt hat, bei Bedarf auch in Zukunft erhalten bleibt. Alles zu Collaboration auf CIO.de

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