Wie Young Professionals ihre Karriere planen

Wir sind dann mal weg

28.07.2008
Von Klaus Werle

Die gute Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt schlägt sich postwendend in erfolgreichen Bewerbungen nieder - und katapultiert das Selbstbewusstsein der Jungmanager in neue Höhen: Fast 45 Prozent bescheinigen sich einen "sehr guten" Marktwert, weitere 48 Prozent einen "guten". "Die Wechselbereitschaft ist auch deshalb so ausgeprägt, weil viele schnell noch die gute Konjunktur nutzen wollen", sagt Headhunter Kleinen von Korn/Ferry.

Auch in den Gehältern spiegelt sich das Ende der Bescheidenheit. Nach drei Jahren verdient laut Studie beinahe jeder Zweite jährlich 60.000 Euro und mehr, gut 14 Prozent sogar über 80.000 Euro. Bei einem Firmenwechsel sind oft noch einmal bis zu 20 Prozent mehr drin.

Die Kinder sind aus der Krise

Die Zeiten verändern sich, und sie tun es im ICE-Tempo. Vor gerade mal drei Jahren brachte manager magazin eine Geschichte über die Jobchancen von Absolventen. Titel: "Die Kinder der Krise". Tenor: Lage mies, Konkurrenz maximal, Gehalt egal, Hauptsache, was Festes.

Zeit ist Geld: Jahresbruttogehälter von Young Professionals und Professionals nach Berufserfahrung in Jahren.
Zeit ist Geld: Jahresbruttogehälter von Young Professionals und Professionals nach Berufserfahrung in Jahren.

Dass Thomas Straubhaar, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, damals prophezeite, man werde sich "in wenigen Jahren um die Jungen reißen", galt als mutige bis naive Prognose.

Der zum pragmatischen Durchbeißen wild entschlossenen Absolventengeneration von damals gehört auch Jenny Bofinger (27) an. Mit Topexamen, MBA und dem Willen zu harter Arbeit ergatterte sie eine Stelle bei der Unternehmensberatung Horváth & Partners. Zweieinhalb Jahre später wollte sie sich verändern - und konnte die Gefechtslage entspannt betrachten: "Ich habe nicht händeringend gesucht, sondern wollte etwas, das meinen Vorstellungen voll und ganz entspricht." So sprechen Pokerspieler, die vier Asse in der Hand halten.

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