Business Intelligence

Wo Datenverarbeitung in Echtzeit sinnvoll ist

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Faktor 4: Predictive Analytics

Die BI-Systeme könnten sich also grundsätzlich wandeln. "Wir werden in Zukunft nicht mehr von Business Intelligence sprechen", prognostiziert IBM-Mann Kaiserswerth. BI sei im Grunde nur eine gute Visualisierung von Daten. "Die Zukunft heißt Analytics und Optimization."

CSC-Manager Hufenstuhl geht davon aus, dass sich BI stark in Richtung Predictive Analytics, also Vorhersagen und Prognosen, bewegen wird. Viele Unternehmen hätten festgestellt, dass es gar nicht so wichtig sei, drei Tage nach Monatsende die exakte Kundenzahl zu wissen. Viel interessanter sei es dagegen, schon Mitte des Monats zu erfahren, ob es mehr oder weniger würden. "Es gilt, früh Entwicklungen zu erkennen, in welche Richtung sich Kennzahlen bewegen", sagt der CSC-Experte. "Dann kann man auch rechtzeitig darauf reagieren."

Auch für Hetzler bilden Realtime-Informationen den Schlüssel dafür, in einem komplexer werdenden Umfeld bestehen zu können: "In einer Welt, die sich immer schneller verändert, ist der Wert von Vergangenheitsinformation sehr gering." Nur in stabilen Phasen lasse sich gut mit Daten aus der Vergangenheit arbeiten.

Doch gerade im Big-Data-Zeitalter müsse es schnell gehen, fordert CSC-Experte Hufenstuhl. "Daten haben eine sehr kurze Halbwertszeit", sagt der BI-Experte. "Analystenbewertungen und Facebook-Einträge von vor zwei Wochen sind uninteressant." Information sei nur für einen begrenzten Zeitraum nutzbar. Für die Unternehmen gehe es deshalb in erster Linie darum, Echtzeitdaten zu verarbeiten.

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