Kein persönlicher Draht zu Mitarbeitern

Woran Change Management scheitert

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Ängste abbauen, Akzeptanz steigern und motivieren: Das erwarten sich die Firmen.
Ängste abbauen, Akzeptanz steigern und motivieren: Das erwarten sich die Firmen.

Die richtige Ansprache der Mitarbeiter ist offenbar der Schlüssel zum Erfolg. „Ein professionelles und sensibles Kommunikationsmanagement ist deshalb besonders erfolgskritisch, weil es entscheidend zur Mobilisierung der Mitarbeiter beiträgt“, sagt Erik Bethkenhagen, Geschäftsführer von Kienbaum Communications. Dadurch könnten Unternehmen gestärkt in die kommende Wachstumsphase gehen.

Erfolgsfaktoren Offenheit und Transparenz

Genau das ist für das Gros der Unternehmen der Ansatzpunkt. 79 Prozent halten den Stellenwert der Change Communication beim Change Management für elementar. Fast alle nennen als Ziele die Beseitigung von Sorgen der Mitarbeiter sowie eine gesteigerte Akzeptanz der Restrukturierungsmaßnahmen – also konkret von so bitteren Pillen wie Einstellungsstopp (50 Prozent), reduzierten Personalkosten (39 Prozent), Personalabbau (33 Prozent) und Kurzarbeit (32 Prozent).

72 Prozent erwarten, dass die kommunikative Steuerung dieser Veränderungen die Motivation der Belegschaft fördern kann. 47 Prozent erhoffen sich eine höhere Produktivität der Mitarbeiter. Diese sind für 90 Prozent eine Zielgruppe der Change Communication, 34 Prozent haben auch potenzielle Mitarbeiter im Blick. Außerdem stark im Visier: aktuelle und potenzielle Kunden (66 und 34 Prozent), Anteilseigner (59 Prozent) und MedienMedien (51 Prozent). Top-Firmen der Branche Medien

Die Wirkung nach außen spielt also für viele Firmen ebenfalls eine Rolle. Aber bewähren muss sich Change Communication offenbar vor allem nach innen. Und das seit Beginn der Krise umso mehr. 69 Prozent sagen, die Rezession habe die Relevanz von Change Communication im eigenen Haus erhöht.

Angesichts der guten und schlechten Erfahrungen der jüngsten Zeit erscheint besonders aufschlussreich, was die Unternehmen als Erfolgsfaktoren betrachten. An erster Stelle steht Offenheit in der Kommunikation (70 Prozent), gefolgt von einer engen Vernetzung mit dem Top-Management (60 Prozent) und Transparenz nach innen (48 Prozent). Die Ansprache emotionaler Unsicherheiten der Mitarbeiter und Kontinuität werden ebenfalls häufig genannt.

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