Blackberry


Gründe der Panne bei RIM

Woran die Blackberry-Architektur krankt

Moritz Jäger ist freier Autor und Journalist in München. Ihn faszinieren besonders die Themen IT-Sicherheit, Mobile und die aufstrebende Maker-Kultur rund um 3D-Druck und selbst basteln. Wenn er nicht gerade für Computerwoche, TecChannel, Heise oder ZDNet.com schreibt, findet man ihn wahlweise versunken in den Tiefen des Internets, in einem der Biergärten seiner Heimatstadt München, mit einem guten (e-)Buch in der Hand oder auf Reisen durch die Weltgeschichte.
Probleme im Rechenzentrum haben die Ausfälle bei den Blackberrys verursacht. Die Panne zeigt: Das Konzept von RIM ist mit drei Operations Center zu knapp ausgelegt.

Wer als Blackberry-Kunde in den vergangenen Tagen keine E-Mail empfangen konnte oder allgemein Probleme bei RIM-Diensten wie dem Browser oder dem Blackberry Messenger festgestellt hat, der ist nicht allein. Durch einen Hardware-Ausfall im Network Operation Center, kurz NOC, kam es zu einer Unterbrechung der Blackberry-Dienste. Um die Auswirkungen der Ausfälle verstehen zu können, muss man wissen, wie das Blackberry-System arbeitet:

Die NOCs sind integrale Bestandteile der Blackberry-Architektur und mit der Grund, warum die Plattform Ende der Neunziger Jahre so populär wurde. Diese Netzwerkzentren liefern die Verbindung zwischen den Blackberry-Servern, die in Firmen oder bei Mobilfunkprovidern arbeiten, und den eigentlichen SmartphonesSmartphones. Es gibt offiziell drei solcher Zentren, die sich in Nordamerika, Asien und Großbritannien befinden. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Core Switch des Rechenzentrums ausgefallen

Alle Verbindungen - und damit alle E-Mails, Browser-Anfragen und Blackberry-Messenger-Nachrichten - laufen über eines dieser Zentren. Jeder Datenstrom ist dabei verschlüsselt, ein Mitlesen ist unmöglich. Diese Architektur ist übrigens einer der Gründe, warum Indien und Saudi-Arabien kurzfristig eine Blockade von Blackberrys androhten.

Funktionsweise: So arbeitet das Blackberry-System.
Funktionsweise: So arbeitet das Blackberry-System.

Laut RIM kam es im UK-NOC zu einem Hardware-Ausfall im Core Switch des Rechenzentrums. Normalerweise sollte eine Backup-Einheit einspringen, der Übergang zu dieser Ersatzkomponente schlug allerdings fehl. Dadurch kam es zu einem Rückstau der Nachrichten, der nun abgearbeitet werden muss. Weitere Informationen will der Konzern auf einer Internet-Seite nach und nach veröffentlichen. Laut einem Sprecher von RIM war es ausdrücklich kein Hacker-Angriff.

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