Reinhard Sprenger

Worauf es bei Führung wirklich ankommt

27.06.2017
Von Sven Ohnstedt

Es geht also gar nicht darum, den fachlich Besten einzustellen, sondern denjenigen, der am besten in die Gemeinschaft passt?

Reinhard Sprenger: Jürgen Klopp (in seiner Zeit bei Borussia Dortmund, Anm. der Redaktion) sagte mal, dass er niemals einen Idioten einkaufen würde, der nur gut Fußball spielen kann. Das bringt es ganz gut auf den Punkt, denke ich.

Auch Borussia Dortmund hat Bedarf an guten Fußballern.

Reinhard Sprenger: Das steht ja außer Frage. Aber was helfen die besten Leute, wenn sie nicht zusammenarbeiten können? Schauen Sie sich Real Madrid an. Dann können Sie sehen, wohin man kommt, wenn man versucht, eine Mannschaft aus Individualisten zusammenzustellen. Der FC Barcelona hat dagegen eine Spielidee, für die der Verein gute Spieler sucht. Wir sollten die Idee aufgeben, stets nur die Besten zu suchen. Wir sollten vielmehr die Richtigen suchen.

Die Richtigen?

Reinhard Sprenger: Die Richtigen im Sinne von: die Passenden. Es gilt, den Kooperationsvorrang durchzusetzen. Das ist ein sehr zentraler Punkt.

"Sehr gute Spieler sind selten gute Trainer "

Man kann nicht planen, welche Mitarbeiter gut miteinander auskommen.

Reinhard Sprenger: Planen lässt sich das natürlich nicht. Man kann aber bei der Auswahl des Personals insbesondere auf die Kooperationsfähigkeit und -bereitschaft achten. Das kann man schon machen. Wobei wir aus dem Fußball wissen: Sehr gute Spieler sind selten gute Trainer geworden.

Naja

Reinhard Sprenger: Es gibt wenige Ausnahmen: Pep Guardiola beispielsweise, oder Arsène Wenger.

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