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Zalando wird zum Angstgegner

04.03.2013
Von Henryk Hielscher

Wie stark die Internet-Granden das Geschäft umkrempeln, ließ sich im Weihnachtsgeschäft besichtigen. Amazon testete in Großstädten einen neuen Expressversand: Die Kunden erhielten ihre Lieferung teilweise noch am Tag der Bestellung.

Schwierige Verteidigung

Laut Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb-Research-Centers der Hochschule Niederrhein, hat Amazons Logistik-Coup das Zeug, dem Online-Handel nochmals enorme Wachstumsimpulse zu verschaffen.

Während im Modebereich der Berliner Großversender unverdrossen bei den stationären Geschäften wildert, verschließen sich weite Teile der sonst so trendaffinen Branche dem neuen Shoppingverhalten wie Goretex-Jacken dem Regen. Ein "erschreckend defensives Verhalten" attestiert Konsumforscher Heinemann dem deutschen Bekleidungshandel.

Tatsächlich wurde die Online-Drift vielerorts verschlafen, agierten selbst die als wendig geltenden Anbieter wie H&M oder Zara lange Zeit zu zögerlich. Einige Branchengrößen verfügen bis heute über keinen funktionsfähigen Online-Shop.

So lässt sich auf der Internet-Seite des Düsseldorfer Modehauses Peek & Cloppenburg zwar recherchieren, ob die Boss-Orange-Lamm-Lederjacke für 399 Euro in Größe 48 in der Filiale in Bergen-Enkheim gerade verfügbar ist oder nicht. Nur direkt bestellen können die Kunden das Exemplar nicht - weder nach Hause noch in den Laden. Erst im Laufe des Jahres will P&C ein "nahtloses Cross-Channel-Angebot" etablieren. Sprich: Die Ware kommt endlich auch beim Kunden an.

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