Kein Börsengang geplant

ZF denkt nach Schuldenabbau wieder an Zukäufe

15.01.2018
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen kann sich nach der Reduzierung seiner Schuldenlast wieder größere Übernahmen vorstellen.
Forschungs- und Entwicklungszentrum der ZF Friedrichshafen AG
Forschungs- und Entwicklungszentrum der ZF Friedrichshafen AG
Foto: ZF Friedrichshafen AG

Den US-Milliardenzukauf TRW sei nun nahezu vollzogen, sagte der seit Dezember amtierende Vorstandschef Konstantin Sauer am Sonntag im Rahmen der US-Automesse in Detroit. "Geringere Finanzverbindlichkeiten lassen unsere Eigenkapitalquote wieder steigen und erweitern den finanziellen Spielraum für weiteres Wachstum, zum Beispiel durch Zukäufe", sagte Sauer. ZFZF hatte den US-Zulieferer TRW 2015 für rund 12,4 Milliarden US-Dollar gekauft und das zum großen Teil mit Schulden finanziert. Top-500-Firmenprofil für ZF Friedrichshafen AG

"Wenn wir weiße Flecken entdecken, dann werden wir uns darum kümmern", sagte Sauer. In der Software-Entwicklung zum Beispiel schaue sich ZF derzeit danach um, wie man kurzfristig die Kapazitäten erhöhen könne. Dass er den laut Medienberichten bei Zukäufen derzeit vorsichtigeren Aufsichtsrat vom Sinn von Übernahmen überzeugen könne, wollte Sauer nicht in Frage stellen. "Wenn wir gute Argumente haben - warum nicht?" Die Schuldenlast werde 2018 weiter sinken.

ZF plant keinen Börsengang

Ein Börsengang des Autozulieferers vom Bodensee ist dagegen nicht in Reichweite. "In meiner Zeit als Finanzchef, also seit 2010, habe ich nie einen Finanzplan aufgestellt, der einen Börsengang beinhaltet hätte", sagte Sauer, der das Amt des Vorstandschefs und des Finanzvorstands derzeit gleichzeitig ausübt. Ex-Vorstandschef Stefan Sommer hatte das Unternehmen im Dezember nach einem Streit mit kommunalen Anteilseignern verlassen. Wie lange er an der Spitze von ZF bleibe, sei Sache des Kontrollgremiums, sagte Sauer. (dpa/rs)

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