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Zielvereinbarungen: Ziele vergessen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Nicht einmal jeder dritte Befragte stimmt klar der Aussage zu, dass Zielvereinbarungen einen angemessenen Maßstab für die Bewertung von Leistung bieten. Dazu wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie denn hinter ihren Zielvereinbarungen stehen. Bei den Führungskräften tun dies circa 66 Prozent mit deutlicher Zustimmung, bei den übrigen Angestellten rund 35 Prozent.

Für Zielverfehlungen sind andere verantwortlich

Den Kern des Problems sehen die Studienautoren im fehlenden Verantwortungsgefühl. Führungskräfte und Mitarbeiter fühlten sich verantwortlich, aber nur insoweit, wie sich der Erfolg aus der Zielvereinbarung einstelle. Für Zielverfehlungen machen immerhin 40 Prozent der Führungskräfte und fast 47 Prozent der Mitarbeiter andere verantwortlich. Die Frage nach Konsequenzen bei Zielverfehlungen beantworteten 14 Prozent der Führungskräfte mit einem eindeutigen ja, 37 Prozent mit einem "eher ja".

Treibendes Element variable Vergütung

Bei 79 Prozent der Führungskräfte wirken sich Zielvereinbarungen auf das Einkommen aus. 62 Prozent beantworteten diese Frage mit "ja", 17 Prozent mit "eher ja". 62,5 Prozent der Teilnehmer beurteilen dies als positiv oder sehr positiv. Weitere 25,8 Prozent bewerten die Verknüpfung von Zielen und Einkommen als eher positiv. 46,2 Prozent der Führungskräfte stimmen deutlich zu, dass sie sich für ihre Ziele engagieren, weil sie dadurch mehr verdienen können. Die Studienautoren gehen davon aus, dass die variable Vergütung in vielen Fällen das treibende Element hinter den Zielvereinbarungen darstellt.

Schließlich wurden die Teilnehmer gefragt, was ihrer Meinung nach in ihrem Unternehmen passieren würde, wenn es morgen keine Zielvereinbarungen mehr gebe. 37 Prozent der Führungskräfte waren der Meinung, dass die Steuerung, Orientierung und Planbarkeit in ihrem Bereich und im Unternehmen ohne Zielvereinbarungen nachlassen würde. Vergleichsweise weniger stark vermisst würden Zielvereinbarungen als Mittel zur Steigerung der Motivation (17 Prozent) und als Mittel, Mitarbeiter zu mehr Leistung zu bewegen (sechs Prozent).

Die Studie zum Thema Zielvereinbarungen stammt von der Saaman AG. Das Unternehmen hat in Betrieben von 100 bis über 100.000 Mitarbeitern an der Einführung und Optimierung von Zielvereinbarungssystemen mitgewirkt. Insgesamt wurden 656 Personen befragt.

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