Die turbulente Apple-Geschichte

Zum 30. Geburtstag des Macintosh!

Jürgen Mauerer ist Journalist und betreibt ein Redaktionsbüro in München.

1985 - 1996: Apple ohne Steve Jobs - ein Weg in die Krise

Durch den Abgang von Steve Jobs verliert Apple seine zentrale Figur. Zudem kommt mit MicrosoftMicrosoft ein neuer Mitbewerber auf den Markt. Ende 1985 veröffentlicht Microsoft seine erste Windows-Version 1.01; im Jahr 1988 folgt Windows 2.03. Parallel lizenziert Microsoft einige der Mac-Technologien, um sein Office-Paket für den Mac entwickeln zu können. Daraufhin verklagt Apple Microsoft wegen verschiedener Ähnlichkeiten zwischen Windows und Mac OS. Microsoft startet eine Gegenklage und bezieht sich dabei auf den Lizenzvertrag aus dem Jahr 1985. Die langwierige juristische Auseinandersetzung endet erst 1995 durch den Sieg für Microsoft, als der US Supreme Court die Berufung von Apple ablehnt. Mit Windows 95 startet Microsoft dann so richtig durch. Alles zu Microsoft auf CIO.de

Neben dem Scharmützel mit und dem Aufstieg von Microsoft muss Apple weitere Rückschläge einstecken. Die Jobs-Company muss die Lisa-Reihe wegen des Misserfolgs einstellen, der 1989 gestartete Macintosh Portable, der erste Apple-Laptop, erweist sich ebenfalls als Flop. Kein Wunder, schließlich wog das Gerät rund sieben Kilogramm und wurde zunächst ohne eine Hintergrundbeleuchtung am Bildschirm ausgeliefert. Auch der 1993 vorgestellte Newton, der erste PDA, wird kein Erfolg. Selbst die PowerPC-Modelle und PowerBooks mit leistungsfähigen RISC-Prozessoren können die Bilanz nicht retten.

Mitte der 90er-Jahre steht Apple wegen sinkender Einnahmen kurz vor dem Ruin oder einer feindlichen Übernahme. Hinzu kommen erhebliche Probleme in der Entwicklungsabteilung: Apples Betriebssystem gilt als veraltet, der Schritt zu einem modernen Betriebssystem mit dem Codenamen Copland scheitert. Auch das 1992 begonnene Projekt Star Trek, die Portierung von Mac OS auf x86-Prozessoren, wird eingestellt. Gleichzeitig feiert Microsoft große Erfolge mit Windows 95.

Es musste also etwas geschehen. Der damalige CEO Gil Amelio sucht 1996 vor allem nach dem künftigen Betriebssystem. Zur Auswahl stehen BeOS des ehemaligen Apple-Managers Jean-Louis Gassée und Steve Jobs’ System NeXTStep/ OPENSTEP. Überraschend übernimmt Apple noch im Dezember 1996 das Unternehmen NeXT mit dem zugehörigen Know how für rund 430 Millionen US-Dollar. Das Betriebssystem NeXTStep sollte die Grundlage für die nachfolgende Generation des Apple-Betriebssystems (Mac OS X) werden. Und noch wichtiger: Steve Jobs war zurück.

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