Münchner Medienkonzern

Zwei Vorstände verlassen ProSiebenSat.1

19.02.2019
Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 verliert einem Bericht zufolge zwei Topmanager.
Auflösungserscheinungen im Vorstand von ProSiebenSat.1.
Auflösungserscheinungen im Vorstand von ProSiebenSat.1.
Foto: Lukassek - shutterstock.com

Finanzvorstand Jan Kemper und Vermarktungsvorstand Sabine Eckhardt wollen den Konzern verlassen, wie das "Manager Magazin" (MM) am Dienstag unter Berufung auf Insider berichtete. Eckhardt werde ihren am Jahresende auslaufenden Vertrag bei ProSiebenSat.1ProSiebenSat.1 nicht verlängern und Kemper werde wohl kurzfristig ausscheiden. Der MedienkonzernMedienkonzern wollte sich zunächst nicht dazu äußern. Die Nachricht schockierte die Anleger. An der Börse brach der Aktienkurs um rund fünf Prozent ein. Top-500-Firmenprofil für ProSiebenSat.1 Group Top-Firmen der Branche Medien

Dem Magazin zufolge soll ein Streit unter den Topmanagern Schuld an dem Abgang der beiden Vorstände sein. Auch Produktionsvorstand Jan Frouman hatte bereits bekannt gegeben, seinen am Monatsende auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen. Damit bleibt vom aktuellen Vorstand neben Konzernchef Max Conze nur noch der stellvertretende Vorsitzende Conrad Albert übrig.

Mehr lokale Inhalte geplant

Erst im vergangenen Jahr hatte Conze das Ruder bei ProSiebenSat.1 übernommen. Der ehemalige Manager des Staubsaugerherstellers Dyson will das mit nachlassenden TV-Werbeerlösen kämpfende Unternehmen stärker auf den digitalen Bereich ausrichten sowie mehr lokale Inhalte für seine Plattformen produzieren lassen. Dafür kündigte er Investitionen in Höhe von 120 Millionen Euro an.

Der TV-Sender hatte die Anleger bereits im vergangenen Jahr mit schlechten Nachrichten überrascht. Kurz vor Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal hatte ProSiebenSat.1 seine Ziele gesenkt und die Dividende gekürzt. Damals war die Aktie um mehr als 17 Prozent eingebrochen. Auf dem Kapitalmarkttag Mitte November hatte Conze dann versprochen: "Es wird keine bösen Überraschungen mehr geben." Die Zahlen für das Gesamtjahr 2018 will das Unternehmen am 7. März vorlegen. (dpa/rs)

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