Finance IT


IT-Compliance

Finanzdienstleister ohne regulierungskonforme IT

16.03.2012
Von Ursula Pelzl
Über 70 Prozent der europäischen Banken und Versicherungen können Compliance- und Sicherheits-Anforderungen nicht innerhalb der gesetzten Fristen erfüllen.

Bereits zum Jahresende 2012 rechnen 90 Prozent der Finanzdienstleister in Europa mit Geldstrafen in Millionenhöhe, weil ihre IT-Strukturen nicht den Regulierungsvorschriften entsprechen. Das zeigt ein aktuelles Whitepaper, das das Analystenhaus JWG gemeinsam mit Interxion, einem Anbieter von Carrier-neutralen Rechenzentrumsdienstleistungen für Colocation, vorgestellt hat.

Die Uhr läuft - doch Europas Finanzdienstleister hinken mit der Anpassung ihrer IT-Strukturen hinterher.
Die Uhr läuft - doch Europas Finanzdienstleister hinken mit der Anpassung ihrer IT-Strukturen hinterher.
Foto: vectorlib.com - Fotolia.com

In der Studie räumen 40 Prozent der europaweit befragten IT-Entscheider aus der Banken- und Versicherungsindustrie ein, dass ihre IT-Infrastruktur die Anforderungen der bevorstehenden Regulierung nicht abbilden kann. Das gilt nicht nur für die ab 2012 schrittweise geforderten Anpassungen.

71 Prozent der IT-Experten bezweifeln, dass sie ihre IT-Altsysteme bis zum Ablauf der Frist im Jahr 2015 vollständig aktualisieren können. Die Infrastruktur entspräche damit nicht den regulatorischen Anforderungen, die von den G20-Staaten als Reaktion auf die Finanzkrise an die Banken- und Versicherungsindustrie gestellt werden. Dazu zählen die neuen Eigenkapitalvorschriften Basel III und Solvency II sowie Reformen wie MiFID II und die "European Market Infrastructure Regulation" (EMIR).

Besonders schwer lastet die geforderte Anpassung nicht compliance-konformer IT-Strukturen laut JWC auf den Kreditinstituten und Versicherungsunternehmen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz. In der britischen Banken- und Versicherungsbranche ist der IT-Umbau laut Studie am weitesten fortgeschritten, da hier Vorgaben vorgezogen wurden und die Institute unter großem Zeitdruck agieren mussten. Eine konkrete Aufschlüsselung und ein zahlenbasierter Vergleich nach Ländern sind auf Basis des Whitepapers jedoch nicht möglich, da die Antworten der Studienteilnehmer anonymisiert wurden.

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